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Raketen gegen Hospital

■ UN-Blauhelme wollen nach Goražde

Berlin (taz) – Die serbischen Belagerer von Goražde haben gestern nachmittag das Krankenhaus der ostbosnischen UN-Schutzone mit zwei Boden-Boden-Raketen beschossen. Dabei kamen nach Angaben der Hilfsorganisation „Ärzte Ohne Grenzen“ (MSF) 20 Menschen ums Leben. Das Gebäude war in den vergangenen Tagen bereits wiederholt angegriffen worden.

Derweil hat die UNO 100 Blauhelm-Soldaten und 41 Sanitäter in Richtung auf die umkämpfte Stadt in Marsch gesetzt. In Begleitung serbischer Polizei sollten sie von Sarajevo aus nach Goražde gelangen, um dort eine Feuerpause zu erreichen. Allerdings sei bis dato unklar, ob die Truppe an ihr Ziel gelangen könnte, hieß es dazu im UN-Hauptquartier in Zagreb. Die Serben hatten der Entsendung der Blauhelme bereits am Dienstag zugestimmt. Als „einzige positive Nachricht des Tages“ bezeichnete die UN die Freilassung ihrer Mitarbeiter, die die bosnischen Serben in den letzten Tagen als Reaktion auf den ersten Einsatz von Nato- Kampfflugzeugen bei Goražde unter Hausarrest gestellt hatten. „Jetzt fehlt nur noch ein niederländischer Major“, sagte ein UNO- Sprecher. Der UNO sei lediglich bekannt, daß der Offizier noch am Leben sei.

Der bosnische Ministerpräsident Haris Silajdžić veröffentlichte gestern nachmittag ein Ultimatum, daß die serbischen Belagerer an seine Regierung gerichtet hatte. In dem per Fax über das Büro des CDU-Bundestagsabgeordneten Stefan Schwarz veröffentlichten Papier hieß es, die Belagerer Goraždes forderten den Rückzug der bosnischen Verteidiger auf das rechte Ufer der Drina. Anschließend würden sie sich ihrerseits auf das linke Ufer des Flusses zurückziehen.

Zur Absicherung forderten die Serben UN-Truppen für die Schutzzone. Der serbische Kammandant Grubac, der die Nachricht übermittelt hatte, droht für den Fall der Nichtbeachtung weitere Bombardements an.

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