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Zuwachs in der Lindenstraße

Köln (taz) – Endlich ein neues und noch dazu schönes Gesicht in der Lindenstraße: Harry Rowohlt, Übersetzer, Zeit-Kolumnist und Gelegenheitsschauspieler, wird künftighin sporadisch in der ARD- Endlosserie auftreten. Und das kam, nach Darstellung des Veranstalters, so: Als Gegenleistung für ein Interview ward dem bärbeißigen, hinter vorgehaltener Hand als Kultautor gepriesenen Publizisten von einer einschlägig berichterstattenden Feinschmeckergazette zugesagt, ihn in einem Gaumenfreudenhaus eigener Wahl freizuhalten. Rowohlt wählte das „Lindenstraßen“-Stammlokal „Akropolis“ in der Hoffnung, die Abfragerei möge ihm erspart bleiben. Statt dessen wurde er nicht nur in der Kneipenkulisse zünftig bewirtet, sondern unverzüglich als Statist gebucht. Neben erheblicher Vorbelastung verfügt Rowohlt in puncto Thespiskunst über erstklassige Referenzen: Nicht nur zieht der Unvergleichliche als Vortragsreisender in Sachen Flann O'Brien durch die Lande, er stand überdies bereits an ersten Häusern in Salzburg und Wien auf der Bühne. Freilich stimmt eines bedenklich: Wenn, wie Rowohlt selbst bereits 1990 niederschrieb, in der „Lindenstraße“ ein Schwuler von einem echten Schwulen, ein Behinderter von einem echten Behinderten und ein griechischer Kneipenwirt von einem echten griechischen Kneipenwirt dargestellt wird – warum muß Harry Rowohlt dann einen Penner mimen? Je nachdem, und wie auch immer: Als Sendetermine stehen der 24. Juli und der 21. August fest, und hiermit wird bis auf weiteres verfügt, an besagten Tagen der Ausstrahlung der „Lindenstraße“ gefälligst beizuwohnen. H.K.

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