: Einzelhandel:Tarifkonflikt
■ Ostberlin: Streiks nicht vom Tisch
In den Tarifkonflikt des ostdeutschen Einzelhandels ist am Dienstag nach einem neuen Angebot der Arbeitgeber Bewegung gekommen. Nach Gewerkschaftsangaben schlug der Einzelhandels- Verband vor, die Gehälter für die 300.000 Beschäftigten in Ostberlin und den neuen Ländern rückwirkend zum 1. Mai um 100 Mark zu erhöhen. Zum 1. Januar 1995 stellten die Arbeitgeber für die fünf Flächenstaaten eine nochmalige Aufstockung um fünfzig Mark, für Ostberlin um hundert Mark in Aussicht. Die Gewerkschaften Handel, Banken und Versicherungen (HBV) und Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) sprachen übereinstimmend von einem verhandlungsfähigen Angebot und kündigten an, die Gespräche noch am Dienstag fortzuführen.
Sollte es jedoch zu keiner Einigung mehr kommen, bleibe es bei den für Freitag und Samstag angekündigten Streiks in Ostberlin.
Nach den Berechnungen der Gewerkschaften kommt das Arbeitgeberangebot einer Erhöhung von 4,8 Prozent in den Flächenstaaten und 5,4 Prozent in Ostberlin gleich. Damit würden die Einkommen von derzeit 83 Prozent des Westniveaus auf etwa 86 Prozent steigen. AFP
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen