: Bus- und Bahnfahren leichter gemacht
■ Neuer Atlas zum Nahverkehr in Berlin und Brandenburg erschienen
Sonntagmorgens, wenn der Ausflug ins Umland geplant wird, spielt sich an vielen Berliner Küchentischen eine typische Szene ab. Dem Vorschlag, Busse und Bahnen zu benutzen, folgen heiße Diskussionen über S-Bahn-Linien, Umsteigemöglichkeiten und Fahrtzeiten. Wer weiß schon, wann abends die letzte Bahn vom Wandlitzsee zurück in die Stadt fährt und welcher Bus dann noch Anschluß hat?
Dank des neuen Nahverkehrsatlas für Berlin und Brandenburg müssen diese Debatten jetzt nicht mehr im Autostau auf einer Ausfallstraße enden. Im DIN- A-4-Format hat die Verkehrsgemeinschaft Berlin-Brandenburg (VBB) auf 300 Seiten sämtliche Informationen zusammengestellt, die Bus- und Bahnfahren in Berlin und seinem Umland erleichtern. Das im Atlas dargestellte Gebiet reicht von Belzig und Luckau im Süden bis Eberswalde im Norden.
Auf 102 Stadtkarten und sechs Umlandplänen sind alle Bus- und Bahnlinien eingetragen. Die Regionalbahnverbindungen der Deutschen Bahn AG fehlen ebensowenig wie die Straßenbahnen im Ostteil Berlins. Auch die Fähren auf Seen und Flüssen wurden berücksichtigt. Neu: Jede Haltestelle und jeder Umsteigepunkt ist mit Namen gekennzeichnet. Dem ausführlichen Kartenteil folgen die kompletten Straßenverzeichnisse für Berlin und Potsdam, außerdem Übersichtspläne für U-Bahnen und Nachtbuslinien.
Hilfreich ist besonders der vierte Teil des Nahverkehrsatlas: Für jede einzelne Linie sind nochmals schematisch die genaue Streckenführung, die Intervalle der Abfahrtszeiten, der Zeitpunkt der ersten Fahrt morgens und der letzten Fahrt abends aufgeführt.
Vergessen hat die VBB allerdings die Fahrpläne für Busse und Bahnen. So wissen die BerlinerInnen jetzt zwar, daß die Buslinie 108 alle zwanzig Minuten den Nöldnerplatz verläßt, kennen aber noch nicht die genaue Abfahrtzeit. VBB-Sprecher Konrad Lorenzen entschuldigte sich gestern damit, daß die Fahrpläne den Nahverkehrsatlas zu einem dicken, unübersichtlichen Buch aufgebläht hätten. Wer es genau wissen will, muß sich deshalb nach wie vor des 1.000 Seiten starken Kursbuches bedienen.
Für fünf Mark ist der Nahverkehrsatlas jetzt an allen privaten und öffentlichen Stellen zu bekommen, die Fahrkarten verkaufen. Das ebenfalls neue Kursbuch mit den geänderten Fahrplänen kostet weitere zehn, ein handlicher S- und U-Bahn-Plan für die Jackentasche zwei Mark. Wer der BVG seine Meinung zu den Fahrgastinformationen mitteilen möchte, wählt von 13 bis 22 die Telefonnummer 752 70 20. Hannes Koch
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