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Lokalkoloratur

Wer schon immer mal einen waschechten Autokonzern-Personalchef sehen wollte, der sollte morgen um 19 Uhr ins Institut für Lehrerfortbildung, Felix-Dahn-Straße 3, gehen. Dort spricht der Leiter der Personalentwicklung von VW Wolfsburg, Peter Haase, höchstselbst. Brimborium um seine Person widerspräche allerdings der zentralen These, mit der der Manager vor fortbildungswillige Lehrer tritt: „Wir brauchen eine Kulturrevolution in Betrieb, Schule und Hochschule“, sagt Haase und fordert eine „echte Gruppenarbeit“, bei der es keine Leute von „oben“ mehr geben darf, die den Leuten von „unten“ sagen, was sie tun sollen. „Wenn wir fünf Spezialisten zu einem Team zusammenbringen, und es kommt nichts dabei raus, dann liegt das daran, daß ihnen die Sozialkompetenz fehlt", kritisiert er Hochschulabsolventen. Um nun den Weg „vom Einzelkämpfer zur Gruppenarbeit“, wie sein Vortrag heißt, zu bewältigen, setzt der Personalchef auf die „stimulierende Wirkung von Unsicherheit“, die sich aber nur in einer Atmosphäre des Vertrauens aushalten ließe. Leser, die interessiert, wie dies gelingen soll, werden vom Veranstalter Reinhard Kahl dringend gebeten, vorbeizukommen. Denn voll sei es bei seiner Veranstaltungsreihe „Übergänge - von der belehrten zur lernenden Gesellschaft“ immer - nur blieben die Lehrer leider unter sich. kaj

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