: Wird damit nicht die nächste Schlacht angekündigt?
■ betr.: „Kontrollierte Bewaffnung“ von Dunja Melcić, taz vom 9.6.94
Kaum ist der Vertrag über die kroatisch-bosnische Konföderation unterschrieben, der unter anderem beinhaltet, daß zirka 52 Prozent des Landes an die Konföderation gehen soll, de facto aber zirka 70 Prozent in serbischer Hand sind, bereiten die „Intellektuellen“ vor, was die Militärs durchsetzen sollen: die Rückeroberung der fehlenden (20 bis sogar 30?) Prozent des Landes. Dazu fehlen aber leider die nötigen Waffen, deshalb finden sich schnell Intellektuelle wie Dunja Melcić, die das passende Argument finden, um das lästige Waffenembargo zu attackieren: „Das Waffenembargo hat die Erweiterung des Krieges bewirkt.“
Dunja Melcić gibt zwar zu, daß während des bosnisch-kroatischen Krieges die Aufhebung des Waffenembargos „nicht ganz problemlos“ gewesen wäre. Aber es wäre unverschämt, die Formel, je mehr Waffen desto mehr Blutvergießen „herunterzuleiern“.
Die Situation in Bosnien und Herzegowina hat sich aufgrund diplomatischer Gespräche glücklicherweise geändert, den Krieg zwischen diesen Bevölkerungsteilen beendet und einige Kriegsgebiete beruhigt. Ein kleiner Sieg der Diplomatie!
Nun haben sich die Kroaten und Moslems aber geeinigt und wollen, „ohne die lästigen Blauhelme, die, siehe Kroatien, einen lästigen Status quo erhalten (bei dem zumindest nicht mehr geschossen wird)“, in Melcićs Worten ausgedrückt, „sich selbst verteidigen“. Wird damit nicht schon die nächste Schlacht angekündigt? S. Kuzmanovic, Lübeck
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