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Projektion & Bilderleuchten

■ Trotz Sommerpause: Bilder vor der Galerie Gruppe Grün

Wer in den nächsten Wochen nach Einbruch der Dunkelheit an der Galerie Gruppe Grün im Fedelhören vorbeikommt, wird von einem rhythmischen Wechsel von Licht und Schatten angezogen. Vor der Galerie stehend, bekommt man eine Folge von Dias zu sehen, die aus dem Inneren auf eine über das ganze Fenster gespannte Leinwand aus milchglasigem Kunststoff projiziert werden. Unter dem Titel „24 x 36 – a little bit light, a little bit dark“ nutzt die Gruppe Grün die Sommerpause des Galeriebetriebs dazu, 40 verschiedenen KünstlerInnen für jeweils zwei Abende die Möglichkeit zu geben, Dias ihrer Wahl per Karusselprojektor dem Publikum draußen zu präsentieren.

Fast zweieinhalb Monate soll die „Auslagerung der Bilder“ dauern, die der Bremer Helmut Streich vorgestern eröffnete. Seine Werke wurden unmittelbar zuvor als letzte Ausstellung vor der Sommerpause innerhalb der Galerie gezeigt. Konsequenterweise wird die Reihe dann von Peter-Jörg Splettstößer beendet – dem Kandidaten für die anschließende Ausstellung der Galerie nach dem Sommer.

Dazwischen gibt es von den unterschiedlichsten KünstlerInnen die unterschiedlichsten Bilder zu sehen, ohne jegliche thematische Einengung durch die Veranstalter – und vor allem, ohne künstlerische Sparten zu berücksichtigen. Nicht nur die „Profis“ des Foto-Mediums stellen hier aus: August Rolf Bier, derzeit Stipendiat in Paris, wird Ansichten aus dem Umfeld seines dortigen Ateliers zeigen, von Brigitte Bader und Bert Haffke gibt es Realismus in einer fast mikroskopischen Optik zu sehen – zwischen die Diasrähmchen hat er Zucker gestreut, schwarz-weiße Schmelze ist das Resultat. Dem Abstrakten verpflichten sich dagegen die Farbkompositionen von Norbert Hompesch und auch die Folge bemalter Leerdias von Hermann Stuzmann.

Auf exklusives roten Seidentuch projiziert Franz Immoss: nur ein einziges Bild wird am 13./14 August präsentiert – ein Aktfoto. Und schließlich darf jdas große Thema dieser Wochen nicht fehlen: Manfred Nipp zeigt seine Sichtweisen von der Fußball-WM 94 – kurz nachdem sie beendet ist. Soweit einige Beispiele,die vermuten lassen, daß auch die anderen KünstlerInnen noch einiges zu bieten haben.

Wer in den nächsten Wochen durchs Fedelhören schlendert, wird von Ferien nichts spüren. Zuverlässig jeden Abend gibt es das künstlerische Leuchten in der großen Projektionsschleife. Moritz Wecker

Ab sofort jeden Tag ab 21. Uhr, nach dem 7. August ab 22.30 Uhr.

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