„An ein Schwänzchen geklammert“

■ Italien hängt an Baggios Haarzopf, Pressestimmen zu den letzten beiden Achtelfinalspielen und sonstige blöde Worte

Corriere della Sera (Mailand): „Italien an ein ,Schwänzchen‘, die Haarzöpfchen Baggios, geklammert.“

Gazzetta dello Sport (Mailand): „Italia, Baggiooooo! Heroisch, zu zehnt schlägt Italien den Schiri und Nigeria. Ein einziger Freudenschrei überdeckt alles. Als alles bereits zu Ende schien, kam Baggio; wir ziehen weiter mit einem Sieg, den wir nie vergessen werden.“

Tuttosport (Turin): „Unglaubliches Italien, unglaublicher Baggio. Zu zehnt vernichtet Italien Nigeria. Italien, vorwärts mit Herz. Nennt ihn Baggio, den Afrikaner.“

Corriere dello Sport (Rom): „Zum Verrücktwerden. Kampf bis zum letzten Atemzug. Baggio, das Fest der Befreiung.“

Diario 16: „Italien kehrt aus dem Jenseits zurück.“

El Pais: „Nigeria lag bis zur 89. Minute vorn und fiel in der Verlängerung.“

B.T. (Kopenhagen): „Ach wie rührend, ach wie italienisch! Eine Woche hatte die WM-Presse ihn unflätig beschimpft, jetzt liebt ihn die ganze Schar der fiebrigen Journalisten aus dem Stiefelland. Der Name des widerauferstandenen Abgottes: natürlich Roberto Baggio.“

Ekstra Bladet (Kopenhagen): „Anti-Fußball. Die Italiener nach dem bisher schlechtesten WM- Spiel im Viertelfinale.“

Corriere della Sera (Mailand): „Bulgarien, die siebte europäische Schwester. Im Viertelfinale wird Brasilien ganz allein sein gegen sieben Nationen des ,Alten Kontinents‘“.

B.T. (Kopenhagen): „Am niedrigen Niveau hatte in hohem Grad der Schiedsrichter schuld. Die Spieler trauten sich aus Angst vor einer gelben oder roten Karte kaum, den Ball zu stoppen.“

Ekstra Bladet (Kopenhagen): „Die Bulgaren waren die klügeren. Jetzt sind die Helden des Balkan klar für Deutschland.“

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