: Warum nicht mal Geld fälschen?
■ Wer die Sommerferien in Hamburg verbringt, muß nicht darben: Von Glücksspiel, Zirkus und Computern - Tips für Daheimgebliebene
Die 12jährige Sandra leidet unter einer Krankheit, die sich unter Kindern immer weiter ausbreitet: SEGAritis. Die Symptome sind ruckartiges Zucken der rechten Hand, starrer Blick und ein stark zurückentwickeltes Kommunikationsvermögen. Meist verständigt sich das Mädchen nur noch über Grunz- und Stöhnlaute.
Zugegeben, die Geschichte stimmt nicht, aber sie könnte wahr sein. Auch zugegeben, daß ein Telespiel durchaus seinen Reiz haben kann. Aber dauernd? Wer nun wirklich nicht davon lassen kann, sollte sich vielleicht mal überlegen, wie ein Computerspiel überhaupt entsteht, oder wie es möglich ist, ein eigenes Spiel zu entwickeln. Diese Chance bietet sich vom 1. bis 5. August und vom 8. bis 12. August bei den Ersten Kreativen Computertagen für Kinder und Jugendliche in Hamburg, kurz KidCom.
KidCom ist eines der vielen Angebote, mit denen sich Hamburger Daheimgebliebene die Sommerferien versüßen können. Veranstaltet werden die Kinder-Computertage vom Referat Kultur- und Medienarbeit, geplant ist eine spannende Show mit Präsentationen, Computern zum Anfassen und Mitmachen, sowie mit aktuellen Spielkonsolen. Höhepunkt wird der Wettbewerb „Young Media Art“ sein. Dafür gibt es extra drei bis fünf Stunden dauernde Workshops, in denen das nötige Wissen vermittelt wird. Themen sind unter anderem: Grafik, Foto/Bildverarbeitung, interaktive Anwendungen und Musik. Teilnahmegebühr für Ferienpaßinhaber: drei Mark. Die Veranstaltung findet in der Markthalle statt. Info-Tel.: 29 84 24 13 oder 29 84 24 59.
Wer Geld lieber selbst herstellt, als es zu verdienen, der ist in der Finanzbehörde gut aufgehoben (das haben wir schon immer gewußt). In der MitMach-Ausstellung des Kindermuseums Hamburg „Geld“ werden dort Münzrohlinge mit Hammer und Stempel selbst geprägt, werden Scheine gestempelt und bemalt. Dieses Geld kann dann wahlweise für Glücksspiele, Geldrätsel oder physikalische Experimente genutzt werden.
Im Lippmannsaal der Finanzbehörde, Gänsemarkt 36, Mo-Fr 9 bis 16 Uhr, Sa-So 10 bis 17 Uhr. Teilnahmegebühr: Eine (echte) Mark.
Für die Freunde der Flimmerkiste gibt–s auch noch ein Angebot, für das man jedoch nach draußen muß: KinderKino Hamburg zeigt sieben Kinofilme in vier verschiedenen Lichtspielhäusern. Unter anderem „Die dumme Augustine“, „Das doppelte Lottchen“ und „Wir Kinder aus Bullerbü“. Besonderes Bonbon: Wer drei Filme gesehen hat, darf einen umsonst schauen. Info-Tel.: 35 17 98.
Viele Gedanken machte sich auch das Bürgerhaus Wilhelmsburg. Am 19. und 20. Juli gibt es zum Beispiel von 10 bis 13 Uhr Fliegendes Chaos. Eine Einführung in die Kunst des Jonglierens. Für Kinder von 10 bis 13 Jahren. Teilnahmegebühr: 10 Mark.
Am 26. und 29. Juli von 9.30 bis 12.30 Uhr wird das Völkerkundemuseum besucht. Dort geht es dann um fremde Kulturen und ihre Masken. Es werden selbst Masken gebaut und mit Bewegung und Spiel zum Leben erweckt. Für Kinder von 8 bis 14 Jahren. Teilnahmegebühr: 20 Mark. Info über diese und andere Veranstaltungen: Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestraße 20, Tel.: 752 30 01.
Jede Menge Abwechslung bietet das Sommerprogramm von Planten un Blomen. Infos unter Tel.: 24 86-47 23.
Zu guter Letzt: Auch der Mitmach-Circus Zaretti baut sein Zelt auf. Termine Meenkwiese: 18. Juli bis 7. August, täglich um 14.30 Uhr. Termine Fischers Park: 10. bis 28. August, täglich 14.30 Uhr. Eintrittspreise: Kinder 7 Mark (Ferienpaß 6 Mark), Erwachsene 8 Mark. Rechtzeitiges Erscheinen sichert die besten Plätze.
Andrew Ruch
P.S.: Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Hamburger Sommer-Ferien-Programm. Einen Überblick über die vergünstigten oder kostenlose Angebote gibt der Ferienpaß, der derzeit in den Schulen verteilt wird. Nicht bekommen? Auch die bezirklichen Jugendämter, Ortsämter und Ortsdienststellen sowie die Pförtner in der Hamburger Straße 31 und 47 halten ihn bereit.
Hamburger Verkehrsverbund und Wasserwerke sind auch nicht untätig geblieben: Der HVV gibt auch in disem Jahr Ferienfahrkarten aus. Sie gelten jeweils drei Wochen und kosten 29, 50 Mark. Und es gibt Wertmarken für Hamburgs Schwimmbäder: gültig für die erste bzw. zweite Ferienhälfte, für je neun Mark.
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