: Die Einzelposten im Kulturhaushalt 1995
Durch die Festschreibung eines sogenannten „Konsolidierungsrahmens 1994-97“ verlieren die Einsparungen im Kulturhaushalt etwas an Dramatik. Denn durch diese künstliche Streckung werden die Einsparungen, die 1994 erbracht wurden, auf die neuerlichen Sparquoten für 1995 angerechnet. Dadurch muß Christina Weiss aus ihrem Etat plötzlich nicht mehr 11,2 Mio. Mark sondern nur noch 8,3443 Mio. Mark erbringen. Ebenso verhält es sich mit dem Bereich Staatstheater, für den 7,39 Mio Mark veranschlagt wurden, von denen für 1995 4,79 übrig bleiben (zu den dortigen Einsparbeträgen siehe links).
Neben der Einsparung durch den vollständigen Subventionsentzug für das Altonaer Theater (3,17 Mio. Mark) und das Musikfest (570.000 Mark) tragen die Bücherhallen (2 Mio. Mark), die staatlichen Museen (1,1 Mio. Mark) und das abgewickelte JAK (1 Mio Mark) hauptsächlich zur Sparquote bei. Mit den restlichen 500.000 Mark des JAK-Etats darf der neue Kampnagel-Chef Res Bosshart nun sein Jugendtheater machen. Die 500.000 Mark-Etatsteigerung für Kampnagel gegenüber der Man in't Veld-Ära wurden ebenfalls bestätigt.
Für einen eventuellen Neuanfang des Altoaner Theaters stehen 250.000 Mark zur Verfügung. Eine unnötige Einsparung betrifft mal wieder den stets mißachteten Kinder-Kultur-Bereich: Der Verein Kinderkino erhält kein Geld mehr (vorher: 80.000 Mark).
Bei den Bücherhallen will man die 2 Mio. Mark durch Stellenabbau ohne Verlust des Angebotes erbringen. Die gerade vor dem Abschluß stehende Umstellung auf EDV erlaubt diesen Spagat. Die Museen müssen bei Gerätebeschaffung und Sonderausstellungsmitteln zurückstecken.
Mit Zuwächsen können rechnen: Die Stadtteilkultur (668.000 Mark), die ein zusätzlich gefördertes Familienmitglied erhält (Kulturinitiative „Alles wird schön“ in Heimfeld), die Privattheater (alle 1,5 Prozent mehr), die Freien Theaterproduzenten (200.000 Mark), die Denkmalpflege (100.000 Mark) und die nichtstaatlichen Kunstinstitute (etwas). Die meisten anderen Posten des Kulturetats bleiben in ungefähr gleich gegenüber dem letzten Haushaltsjahr.
Im Investitionshaushalt der Kulturbehörde wurde ebenfalls wenig gewildert: Kunstinsel und Museum der Arbeit werden wie geplant fortgeführt, Erneuer-ungsmaßnahmen beim Museum für Kunst und Gewerbe (8 Mio. Mark für die Fassadenrenovierung), den Staatstheatern (unter anderem 2,7 Mio. Mark für neues Gestühl in der Oper) und dem Ballettzentrum sowie 3,8 Mio. Mark für das Museum für Völkerkunde zur Modernisierung der Schausammlung sind die erquickliche Bilanz.
tlb
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