■ Soundcheck: House of Pain
Gehört: House of Pain. Bereits im Vorfeld stellten sich HOP mit einer Kontroverse selbst ins Abseits. Hatten sie doch den gemeinsamen Auftritt mit Consolidated abgeblasen weil sie sich nicht „als Banner-Mitträger für politische Aussagen jedweder Art benutzt wissen möchten.“ Gerade so als ob Consolidated, die die kleinsten gemeinsamen Antis der Jugendkultur einklagen, Wirrköpfe zweifelhafter politischer Herkunft wären. Wiedergutmachung war also angesagt. Doch mit keiner Silbe ging das Trio aus L.A. auf diese Querelen ein. Stattdessen spulten DJ Lethal, Danny Boy und MC Everlast in der Großen Freiheit recht lieblos ihr Programm herunter. Dabei wurde überdeutlich, daß sie nur fortlaufende Variationen von „Jump Around“ verbraten. Mit heiser gebrülltem Rap, von näselnden Bläser-Samples unterlaufen besetzt HOP resolut ein Marktsegment, füllt eine rauhbeinige, irische Rolle aus, die zur kreativen Einbahnstraße wurde. So bestimmten grob gehackte Baß-Pattern das Auf und Ab im Publikum, das einer hüpfenden Oberfläche mit Baseball-Kappe glich, die Stagediver nach hinten durchreichte.
V. Marquardt / Foto: JMS
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