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Sexgangster geschnappt

■ Eimsbüttel / St. Pauli: Vergewaltigungsserie aufgeklärt

Dem Scharfsinn und guten Gedächtnis einer Kriminalbeamtin ist es zu verdanken, daß die Hamburger Polizei eine Serie von Sexualstraftaten aufklären und den 43jahrigen Ernst R. aus Stade als Vergewaltiger überführen konnte.

Bei dem Ermittlungsverfahren ging es zunächst um eine Vergewaltigung in St. Pauli in der Nacht zum 4. Dezember 1993. Damals war eine 28jährige von einem Mann in ihrer Wohnung überfallen, gewaltsam entkleidet und vergewaltigt worden. Der Täter konnte unerkannt flüchten.

Die Polizei-Ermittlungen ergaben, daß der gleiche Mann eine halbe Stunde zuvor in einem Nachbarhaus in die Wohnung einer Frau eingedrungen war und versucht hatte, sie im Schlaf sexuell zu mißbrauchen. Aufgrund ihrer Gegenwehr flüchtete der Mann. Auf ähnliche Art und Weise war ein Mann in Eimsbüttel in zwei weitere Wohnungen von Frauen eingedrungen. In einem Fall konnte das Opfer ihn verjagen, in einem anderen Fall wurde er von einer Mitbewohnerin ertappt. Erschrocken gab sich der Täter als Mitarbeiter der Hamburger Wasserwerke aus, der wegen eines Defektes das Wasser abstellen wolle.

Auch bei dem Überfall auf eine 26jährige alleinstehende Frau in Eimsbüttel im Januar wurde die Wasserwerke-Masche angewandt. Er klingelte und teilte mit, daß das Wasser in 30 Miunuten abgestellt werde. Als die Bewohnerin sodann schnell unter die Dusche sprang, brach er in die Wohnung ein und Überfiel sie – konnte aber in die Flucht geschlagen.

Bei einer Lagebesprechung erinnerte sich Fahnderin an einen Fall mit der Wasserwerke-Masche im Raum Stade. Damals stand Ernst R. unter Verdacht. Kriminologische Puzzelarbeit führte jetzt zum Ziel. Polizeisprecher Jens Buck: „Intensive Ermittlungen und kriminaltechnische Gutachten haben den Verdacht derart erhärtet, daß Haftbefehl erlassen wurde. Mögliche weitere Opfer werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.“

Kai von Appen

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