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Ein Mini-Trippler zur Sommerpause

■ Bundesbank läßt fast alles, wie es ist

Frankfurt/Main (dpa) – Der Zentralbankrat, das Leitungsgremium der Deutschen Bundesbank hat vor seiner Sommerpause noch einen kleinen Trippelschritt gewagt. Auf seiner Sitzung gestern in Frankfurt kündigte die Bundesbank-Spitze an, den dritten Leitzins bis Ende August von derzeit 4,88 auf 4,85 Prozent zu senken. Diesen Festzinssatz müssen die Banken nun für Zentralbankgeld im Rahmen der nächsten Wertpapierpensionsgeschäfte bezahlen.

Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer begründete den Minischritt mit einer notwendigen „Politik der ruhigen Hand“ gegenüber den nervösen Devisenhändlern. Diskont- und Lombardsatz, die zuletzt Mitte Mai um 0,5 auf 4,5 beziehungsweise 6,0 Prozent gesenkt worden waren, bleiben dagegen bis auf weiteres unverändert. Für den finanzpolitischen Sprecher der SPD, Oskar Lafontaine, hat die „unsolide Haushaltspolitik der Bundesregierung“ eine wirtschaftlich notwendige Senkung der Leitzinsen verhindert.

Obwohl die Geldmengenexpansion in der Bundesrepublik mit derzeit gut elf Prozent noch deutlich über dem gesteckten 94er Ziel von 4,0 bis 6,0 Prozent liegt, hat der Zentralbankrat an dieser Vorgabe festgehalten. Der Notenbankchef sprach sich allerdings dafür aus, die Geldmengenentwicklung nicht überzubewerten.

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