: taz eröffnet Schlammschlacht um Ortsamtsleiter -betr.: Großes Viertel-Gemauschel um Ortsamtsleiter" sowie Kommentar "Aus dem Hinterzimmer", taz v. 28.7.94
Betr.: „Großes Viertel-Gemauschel um Ortsamtsleiter“ sowie Kommentar „Aus dem Hinterzimmer“, taz v. 28.7.
Da ist der von der taz als „Viertel-König“ bezeichnete Ortsamtsleiter Hucky Heck vor einigen Wochen mit Pauken und Trompeten zurückgetreten, die taz hat brav über seine Gründe berichtet und heute erdreistet sich ein taz-Mitarbeiter, die Beiratsmitglieder der Unfähigkeit zu verdächtigen und somit zu beleidigen, nicht zügig genug eine/n Nachfolgerin suchen zu können. Schließlich ist das Ort samt nach dem Weggang des Vorgängers 9 Monate lang von der Stellvertreterin hervorragend geleitet worden. Abgesehen davon, daß die linke taz für einen Teil Bremens die Monarchie ausgerufen hat, was sehr bedenklich ist, läßt dieses auf Tendenzen einer tiefen Untertanensehnsucht schließen – wie kommt man sonst auf (irgendwann in der taz gelesen) „Viertel-König“ erschreckt mich doch, wie stark diese Sehnsucht verankert ist, wenn demokratisch gewählte Kommunalpolitiker beschimpft werden.
Die ,,Wahlbeamten“-Stelle war öffentlich ausgeschrieben, jede/r konnte sich bewerben und am 26.08.94 war damit Schluß. Die 25 eingegangenen Bewerbungen sollen ernsthaft geprüft werden. Es dauert ein paar Tage, bevor sie den zuständigen Gremien vorgelegt werden. Davon erlauben sich sogar einige Mitglieder, in Urlaub zu gehen. Das sei ihnen gegönnt. Meines Wissens sind die Beiräte bemüht, die Nachfolge-Suche nicht wie anl. Herrn Hecks Wahl vor Jahren geschehen, durch eine öffentliche Schlammschlacht begleiten zu lassen. Die taz hat den Reigen eröffnet. Eine Bewerberin ist heute schon mal aufgefordert worden, auf der Mädchenbank der Tanzschule sitzenzubleiben. Geredet hat niemand mit ihr. Ist die „liebe“ taz vielleicht ein bißchen böse, in der „Saure Gurken“ Zeit, nicht so schnell die „Königinmacherin“, um bei ihrer Sprache zu bleiben, spielen zu können ? Mal seh'n, wie's weitergeht. Der Aufklärungstip für die nächste Runde: Es wird gar kein/e „Viertel-BürgermeisterIn“ gesucht, sondern ein Mensch, der die Interessen aller Bürger Innen zweier Stadtteile – in den jeweiligen Beiräten beraten und beschlossen – gegenüber Verwaltung und Politik geradlinig zu vertreten hat. Das „Viertel“ und seine bürgerlichen „Alt-Linken“ (what's left??) sind nicht der liberale Nabel der Welt! Auch in Euch schlummern Ausgrenzungstendenzen! Von dieser Stelle aus noch Grüße und eine Frage an ein paar „Genoss/Innen“, die so gut mit der Bremer taz zurechtkommen. Soll Mensch sein Parteibuch zurückgeben, wenn er sich um eine Stelle bewirbt ? Anne Mentzen
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