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Gegen Obdachlosigkeit

■ Neue Wohnungen für Jugendliche

Für die Mitarbeiterin der Lawaetz-GmbH, Beate Behn, ist es eine „beispielhafte Vereinbarung“. Die Stadtentwicklungs-Gesellschaft (STEG) schloß gestern mit der SAGA einen Vertrag, nachdem die Wohnungsgesellschaft Lawaetz aus ihrem Bestand insgesamt 20 Wohnungen für Jungerwachsene zur Verfügung stellt, die bislang in betreuten Wohngruppen gelebt haben.

Gerade diese schnell als „Problemjugendliche“ abqualifizierten Heranwachsenden hätten, so Beate Behn, extreme „Zugangsschwierigkeiten zum Wohnungsmarkt“. SAGA-Mitarbeiter Helge Dornblut: „Wir wollen damit verhindern, daß ins Erwachsenenalter entlassene junge Männer und Frauen in der Obdachlosigkeit enden“.

Das Amt für Jugend wird in Zukunft KandidatInnen für die Wohnungen nennen, Lawaetz dann die Auswahl treffen. Die Saga kann die vorgeschlagenen MieterInnen – wenn überhaupt – nur mit schriftlicher Begründung ablehnen. Dornblut: „Wir können nicht einfach sagen, die Nase paßt uns nicht“.

Bei der Wohnungszuweisung sollen auch die Ortswünsche der jungen Erwachsenen berücksichtigt werden. Die Laufzeit des Vertrages zwischen SAGA und Lawaetz beträgt erst einmal fünf Jahre. „Wenn das gut läuft, können wir uns auch vorstellen, das Projekt auszuweiten“, prophezeit Helge Dornblut. Denn weit mehr als 20 Wohnungen werden gebraucht. Beate Behn: „Ich hoffe, daß andere Wohnungsgesellschaften dem Beispiel folgen und sich bei uns melden“.

Das gestern angelaufene Projekt ist nicht das erste, mit dem sich die SAGA für die Wohnraumversorgung sogenannter Randgruppen engagiert. So hat sie bereits 96 Wohnungen für die Unterbringung Obdachloser zur Verfügung gestellt – sechs weitere sollen folgen. In Schnelsen-Burgwedel errichtet das städtische Wohnungsunternehmen darüberhinaus 11 Alten- und Behindertengerechte Wohnungen sowie fünf Wohnungen für RollstuhlfahrerInnen. Marco Carini

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