piwik no script img

Meine erste Platte

Mit fünf Mark Taschengeld im Monat konnte die Konfirmandin Dagmar Lill keine großen Sprünge machen – für die erste Single legte sie mit der älteren Schwester zusammen: „Living doll“ von Cliff Richard sollte es sein. „Die Stimme fand ich toll, so romantisch und tief“, sagt die Bremer Ausländerbeauftragte, die heute selbst eine tiefe Stimme hat, und bekommt dann doch gerötete Wangen. Der Cliff sah außerdem noch gut aus – „auch heute noch, ich hab' mich gewundert, wie gut der sich gehalten hat“.

Wie sie damals zu „Living doll“ getanzt hat? Naja, das war doch „mit Anschleichen“ – die Musik wurde langsam und langsamer, man kam sich nah und näher... Die nächste Platte war schon peppiger, da gab der Geschmack der Schwester wieder mehr den Ausschlag: Elvis war dran. Heute steht Dagmar Lill mehr auf Klassik – wenngleich sie den Wiederauftritt der Stones mit Interesse beobachtet. cis

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen