: Pilger wollen Spenden „nicht den Negern geben“
Spanische Pilger haben sich in dem Wallfahrtsort San Cayetano geweigert, Spenden der notleidenden Bevölkerung Ruandas zukommen zu lassen. Der zuständige Erzbischof entschloß sich deswegen, den Gläubigen des Dorfes Jolucar in Andalusien die Schlüssel der Einsiedelei San Cayetano abzunehmen, die das Ziel der jährlichen Wallfahrt ist. Zuvor war es zu Tumulten gekommen, als der Pfarrer einer Nachbarpfarrei während einer Messe die Entscheidung des Bischofs bekanntgab, das bei der Wallfahrt gesammelte Geld nach Ruanda zu schicken. Der Priester hatte sich daraufhin geweigert, mit der Meßfeier fortzufahren. Aufgebrachte Gläubige hatten während der Meßfeier gesagt „Wo ist eigentlich Ruanda?“ und „Ausgeschlossen, das Geld den Negern zu geben“. Andere forderten, den gesammelten Geldbetrag von 764.000 Pesetas (ca. 9.000 Mark) für die Reparatur des örtlichen Kirchturms zu verwenden.Foto: Gust/Zenit
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen