■ Gorbatschow meldet sich wieder: Er will „demokratische Alternative“ gründen
Moskau (AP) – Drei Jahre nach dem Putsch sowjetischer Hardliner hat Michail Gorbatschow am Freitag die Gründung einer neuen demokratischen Oppositionsbewegung angekündigt. Der letzte Staatspräsident der UdSSR sagte, er wolle aufgrund der Erfahrungen des Putsches gegen ihn und vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage in Rußland eine „demokratische Alternative zum gegenwärtigen Regime“ ins Leben rufen. Dagegen haben die Führer des Putsches bekräftigt, daß sie ihr Ziel der Wiederherstellung der Sowjetmacht keineswegs aufgegeben haben. Der Ex-Präsident des Obersten Sowjets, Anatoli Lukjanow, sagte gestern: „Wir werden nicht darin nachlassen, die Interessen unseres Vaterlands, der Sowjetunion, unser Volk und den Sozialismus zu schützen.“ Die Putschisten hatten Gorbatschow vom 19. bis 21. August 1991 auf der Krim festgesetzt und Panzer in Moskau einrücken lassen.
Präsident Boris Jelzin, der sich bei der Niederschlagung des Putsches an die Spitze der Demokratiebewegung gestellt hatte, hielt sich am Jahrestag des Umsturzversuches im Süden Rußlands auf. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren waren die Moskauer Straßen auch nicht beflaggt. In den Zeitungen nahmen die Erinnerungen an den Putsch jedoch breiten Raum ein.
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