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Auf die Plätze! Nase plattdrücken!

■ Filmfest Hamburg: Showbusiness & Kultur für die Medienstadt

„Wir feiern den Film“, verspricht Gerd von Halem, Leiter des Filmfestes Hamburg. 70 Filme, dazu Symposien, lange Kinonächte und Diskussionen werden dem Hamburger Publikum vom 28. September bis zum 3. Oktober geboten. 2,2 Millionen Mark beträgt das Budget des Filmfests, 1,25 Millionen davon schießen Kultur- und Wirtschaftsbehörde zu, der Rest wird von Sponsoren und mit Eintrittsgeldern aufgebracht.

Das Filmfest, das „eine lange, nicht immer befriedigende und manchmal verwirrende Geschichte“ hat, so von Halem, sieht sich aber durchaus als Veranstaltung mit Tradition, als Fortsetzung der Hamburger Kinotage und des Low Budget Film Forums. Gleichzeitig soll es Öffentlichkeitsarbeit für die Medienstadt Hamburg leisten und ein Schaufenster sein, an dem „sich das Publikum die Nasen plattdrückt“. Solches kann es dann den Kinos Abaton, Metropolis, Streits, Zeise, Alabama und 3001. Das Festivalzentrum bilden die Zeisehallen und der Alsterpavillon.

Die Reihe Coming Soon gibt eine Vorschau auf Filme, die in den nächsten Monaten starten wie Adventures of Priscilla von Stephan Elliott oder die isländische Homage auf das Kino Movie Days von Fridrik Thor Fridriksson, der einer der Stargäste des Fests sein wird. Ebenso wie Oliver Stone, der seinen neuen Film Natural Born Killers vorstellen wird. Das Programm Future Attractions präsentiert noch frischere Ware, die zum Großteil noch keinen deutschen Verleiher gefunden hat. Darunter findet sich 71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls, der neue Film von Michael Haneke (Bennys Video), Saint of Fort Washington von Tim Hunter mit Matt Dillon und Wrestling Ernest Hemingway von Randa Haines.

Dem Filmschaffen in der Partnerstadt St. Petersburg widmet sich eine Reihe, aber auch Hamburger Produkte dürfen bei solchem Fest nicht fehlen: Im Focus Hamburg sind neue Produktionen aus der Region zu sehen, während die lange Kinonacht 4 bis 4 im Alabama Beliebtes aus der heimischen Produktion als Wiedersehensmarathon präsentiert.

Die Hommage Douglas Sirk: Die Farbe, das Licht, die Kunst erinnert an den 1897 in Hamburg geborenen Detlef Sierck, einem Schüler Lichtwarks und Panofskis, und beleuchtet sein Werk unter kunsthistorischen Aspekten. Gary Graver, Kameramann und Freund Orson Welles', wird das Filmfest besuchen und einen Interviewfilm und unbekannte oder nie gezeigte Dokumente aus seiner 20jährigen Zusammenarbeit mit Welles vorstellen.

Für die Reihe Limit: 1 Minute haben deutsche Werbefilmer ihre besten Produkte ausgewählt, um sie vom Publikum prämieren zu lassen. Die Kurzfilm-Agentur sorgt innerhalb der einzelnen Programme für ein spannendes Vorprogramm in den Vorstellungen. Der Vorverkauf beginnt am 19. September, der Katalog erscheint Mitte September. jkn

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