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Von St. Pauli-Gebeten und FC-Pilgerfahrten

Nun hilft nur noch ein Wunder, das die in der Dunkelheit umherirrenden St. Pauli-Spieler erleuchtet und wieder auf den Pfad des halbwegs erfolgreichen Fußballs zurückbringt. Denn was in dieser Saison bislang am Millerntor geboten wurde, war eher Zumutung denn Augenweide. Kein Sieg, 3:7-Punkte und Platz 14 in der zweiten Liga lautet daher die magere Zwischenbilanz.

Wendet sich nicht bald alles zum Guten, wird Trainer Uli Maslo die Konsequenzen wohl am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Nein, Foltermethoden finden bei St. Pauli keine Anwendung mehr, wir sind schließlich nicht im Mittelalter. Aber der Kiez-Verein verfügt über andere Mittel und kann einen immensen Trainerverschleiß vorweisen: Schulte, Wohlers, Lorkowski, Eichkorn – da kommt es auf einen Maslo mehr oder weniger auch nicht mehr an. Die Schlinge um seinen Hals zieht sich immer fester zu, darüber täuschen auch optimistische Sprüche wie nach dem 2:2 am vergangenen Freitag gegen Leipzig nicht hinweg („Wir sind auf dem richtigen Weg“).

Ein kleiner Tip: Nachdem die Opfer-Taktik (Gronau, Scharping, Driller, Stanislawski, Schlindwein...) fehlgeschlagen ist, sollte Uli Maslo eventuell versuchen, die Götter mit Gebeten gnädig zu stimmen. Oder wie wär's mit einer kleinen Pilgerfahrt? Vielleicht würde das die erhoffte Wende bringen.

Eins ist zumindest schon jetzt sicher: Am Sonntag, wenn St. Pauli um 15 Uhr beim bislang so erfolgreichen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf antritt, ist ein Sieg Pflicht. Wie es dann weitergeht – das wissen nur die Götter. Daniela Pfeiffer

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