Untersuchungsausschuß kapituliert

■ Kommt Bremerhavener Filz nun per Meineid vor die Justiz?

Auch der zweite Anlauf des parlamentarischen Untersuchungsausschusses, per Gegenüberstellung der Hauptbeteiligten mehr Licht in den Bremerhavener Filz bei der Postenvergabe in der Stadthalle zu bringen, ist gescheitert. Nach dem eigenen Scheitern möchte der Ausschußvorsitzende Günther Niederbremer (CDU) den Fall nun offenbar an die Justiz abtreten.

Gestern kündigte er eine Vereidigung der Hauptbeteiligten an. Angesichts ihrer völlig entgegengesetzten Aussagen über gemeinsame Gespräche würde sich dabei mindestens einer von ihnen des Meineides schuldig machen und könnte somit angeklagt werden.

Stadthallen-Geschäftsführer Hans-Jürgen Krams, der SPD-Unterbezirksvorsitzende Sigfried Breuer und Oberbürgermeister Karl Willms waren gestern gemeinsam geladen, um aufzuklären, auf wessen Initiative alle drei im Februar 1993 gemeinsam über eine mögliche Stelle für Siegfried Breuer in der Stadthalle beraten haben. Doch während Krams bei seiner früheren Aussage blieb, er sei von Breuer und Willms dazu genötigt worden, beharrten SPD-Chef und Oberbürgermeister darauf, Krams selber hätte die Idee einer neuen Stelle gehabt. Alle drei Kontrahenten erklärten gestern, sie würden sich auf ihre Aussage auch vereidigen lassen. Ase