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■ Mit Aufklebern gegen den AutoklauDie magische 25

Dublin (taz) – Mit Autodiebstahlsicherungen kann man in Großbritannien ein hübsches Sümmchen verdienen: Stahlkrallen, die Handbremse und Gangschaltung fixieren; Eisenketten, die Lenkrad und Kupplung festbinden; Unterbrecher, die die Stromzufuhr blockieren; und Alarmanlagen, die einen ohrenbetäubenden Lärm machen, wenn man die Blechkiste nur scharf ansieht. Der Nachteil: Die Geräte sind nicht nur teuer, sondern stellen auch kein unüberwindliches Hindernis für einen entschlossenen Dieb dar.

In der Grafschaft Durham, die beim Autoklau mit an der Spitze in Großbritannien liegt, haben die Behörden deshalb vor ein paar Monaten ein einfaches Verfahren entwickelt, das umgerechnet knapp drei Mark kostet: ein Aufkleber mit der Zahl 25, der so fest auf der Windschutzscheibe klebt, daß er sich nicht abreißen läßt. Der Fahrzeughalter signalisiert damit der Polizei, daß sein Auto nur von Personen gefahren werden darf, die älter als 25 Jahre sind. Der Trick basiert auf der Erkenntnis, daß 90 Prozent der Autodiebstähle von Leuten unter 25 begangen werden, während 77 Prozent der Opfer über 25 sind. In Durham sind seitdem sieben Prozent weniger Autos gestohlen worden.

Das Innenministerium ist von der Idee so begeistert, daß es allen Polizeibehörden die Nachahmung empfiehlt. 16 Dienststellen im ganzen Land sind bereits in der Planungsphase, in Süd-Birmingham sind die Super-Sticker vor wenigen Wochen eingeführt worden – in einer Gegend, wo selbst unattraktive Rostlauben regelmäßig abhanden kommen. 1.200 Autobesitzer haben ihren blechernen Lieblingen eine 25 ins Fenster geklebt, und keiner der so präparierten Wagen ist bisher geklaut worden. Ralf Sotscheck

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