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Kernfusion in Greifswald?

■ Internationales Forschungsprojekt

Bonn (dpa/AP) – Wohin kommt der Kernfusions-Forschungsreaktor ITER? Der größte Fusionsreaktor der Welt soll vielleicht im mecklenburg-vorpommerschen Greifswald gebaut werden. Doch Informationen, daß das Bundeskabinett in den nächsten Wochen schon über eine Bewerbung entscheiden wolle, wurden in Bonn mit Zurückhaltung beantwortet.

Über zehn Milliarden Mark dürfte das internationale Großprojekt kosten, mit 1,5 Milliarden soll sich das Land an den Investitionskosten beteiligen, das den Zuschlag erhält. Deutliches Interesse am Bau von ITER zeigten bisher schon Frankreich und Schweden sowie die USA und Japan.

Der Fusionsreaktor soll beweisen, daß durch künftige Anlagen dieser Art durch die Verschmelzung leichter Atomkerne nach dem Vorbild der Sonne riesige Energiemengen hergestellt werden können. ITER selbst soll allerdings noch keineswegs zur Stromerzeugung taugen, sondern nur zur Erprobung des Konzepts. Falls die Idee überhaupt funktioniert, sei mit einer kommerziellen Nutzung allenfalls ab dem Jahr 2050 zu rechnen, erwartet das Bonner Forschungsministerium.

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