: Der schlechtere Kuli
Wahlkampftag der FDP in Sonneberg ■ Von Gabriele Goettle
Diese kleine Anzeige findet sich im „Grieben“ von 1925. 1994 sind die Waldungen weniger ausgedehnt, die günstigen Vorbedingungen für industrielle Gründungen fehlen ganz und gar. Derzeit hat die Stadt 26.000 Einwohner, davon sind 9,1 Prozent arbeitslos und weitere 34,7 Prozent Pendler. Ein Keramikbetrieb und ein Elektrogerätehersteller sind mit zusammen 1.250 Arbeitsplätzen die größten Arbeitgeber am Ort. Modelleisenbahnbau und Spielzeugbetrieb, ebenfalls privatisiert, sind auf insgesamt 160 Arbeitsplätze zusammengeschrumpft. Das Dienstleistungsgewerbe hingegen expandiert, insbesondere mit Restaurants und Kneipen. Aber auch spezialisiertere Existenzgründungen, wie etwa der „Pudelsalon Phönix“, scheinen sich über Wasser zu halten.
Über den Platz vor dem Bahnhof tost der Verkehr. Ein Wahlplakat kündigt den Besuch eines hohen westdeutschen Politikers an. Gegenüber im Rathaus amtiert Frau Abel, Bürgermeisterin der Stadt und FDP-Mitglied. Am Nachmittag wird sie den Bundesaußenminister und Vorsitzenden ihrer Partei mit einem gelbblauen Blumenstrauß herzlich begrüßen. Vor dem Rathaus neigt sich der Markttag dem Ende zu. Ein plötzlich aufkommender Wind weht die Billigtextilien vom Tisch und hebt die Zeltplanen über den Ständen hoch, so daß die Regenpfützen vom Morgen sich über die letzte Kundschaft ergießen. Vor dem Fleischstand hat gerade ein Kleinkind die frischgekaufte Riesenbockwurst aus Pferdefleisch fallen lassen und wird von der Mutter dafür mit einem derben Stoß gegen die Schulter gerügt. In der Fußgängerzone sieht es schon fast perfekt aus, Schaufenster reiht sich an Schaufenster, an der Ecke steht ein Bettler. Hier sind es vorerst noch ungarische Zigeuner, die mit virtuosem Geigenspiel den Vorbeieilenden ab und zu eine milde Gabe entlocken. Ein dicker älterer Mann mit kurzgeschorenem Schädel und bemerkenswertem Specknacken lauscht einen Moment wie ergriffen, wölbt seine starkdurchbluteten Lippen und ruft im Weitergehn: „Da hilft ka Eisbein und ka gar nix mehr, bei mir!“
Vor dem Gesellschaftshaus, einem schlichten Gebäude aus den dreißiger Jahren, stehen am Nachmittag uniformierte Polizisten und erregte Herren in Zivil. Dennoch kann man vollkommen unkontrolliert passieren. Oben im ersten Stock werden an einer Theke Getränke verkauft. Ein ZDF-Reporter macht Interviews. Auch hier schwirren aufgeregte Herren mittleren Alters in knitterfreien Anzügen umher. Ausgebreitet auf zusammengeschobenen Tischen, werden Parteibroschüren, Plakate, Faltblätter, Aufkleber, Buttons angeboten. Der Interessierte bekommt sofort alles zugesteckt. Auch einen blaugelben Kugelschreiber mit interessanten Sichtfensterchen. Bei jedem Herausdrücken der Mine erscheint eine Losung, die offensichtlich ein Herzensanliegen der Partei ausdrücken soll. Nach kurzer Rotation stellt sich dann heraus, es sind nur drei: „Für sichere Arbeitsplätze“, „Für soziale Marktwirtschaft“, „Für eine saubere Umwelt“. Mehr kann man nicht versprechen.
Im Saal haben an den längs zur Wand stehenden Tischen bereits einige ältere Ehepaare Platz genommen. Die holzgetäfelte Bühne ist mit blauen und gelben Blumen geschmückt. Vor dem Rednerpult steht ein fast mannshohes Gesteck in den gleichen Farben. Durch die schmalen Fenster über der Galerie flutet die Nachmittagssonne in den Saal und bringt die Staubteilchen zum Funkeln, die vom starken Gebläse eines Heizlüfters hoch bis unter die Decke des Saales gewirbelt werden. Ich nehme neben einem Ehepaar Platz und studiere die Broschüren. Kinkel empfiehlt sich in einem Faltblatt mit markigen Worten und Bildern. Für manchen Neubundesbürger dürfte einiges unklar bleiben, so zum Beispiel diese beiden nebeneinanderstehenden kurzen Statements: „Fortschritts- und Technologieverweigerung ist Wohlstand- und Sozialabbau und schadet der Umwelt“, „Die bisherige Politik der Vollkaskoversicherung gegen alle Lebensrisiken ist nicht mehr finanzierbar“.
Klavierspiel erklingt. Ein Herr in festlichem Trachtenanzug hat am Flügel vor der Bühne Platz genommen. „Entschulden Sie, wer ist das?“ möchte meine Nachbarin wissen, und ich kann sogar Auskunft geben, denn der Herr mit der Halbglatze und dem grauen Kinnbart lächelt von einem meiner Faltblätter. Er ist Konzertpianist, tritt zur Landtagswahl als Direktkandidat der FDP im Wahlkreis Sonneberg an und heißt Backhaus. „Oh“, ruft die Dame, „wie peinlich, daß wir ihn nicht erkannt haben, so einen berühmten Künstler.“ Aber der Gatte wendet ein, daß es sich hier nur um einen Namensvetter handelt. Herr Peter Backhaus jedenfalls hat den Politikerjargon bereits gelernt. Sein Wahlaufruf an die „Thüringer im Sonneberger Land“ hat folgende Schlußzeilen: „Geben Sie mir bitte Ihre Erststimme zur Landtagswahl und die Zweitstimme der F.D.P.! Ich werde nicht zögerlich sein, Ihre Interessen wahrzunehmen sowie diese von Thüringen.“
Ein wenig später, als er an mir vorbeieilen will, bitte ich ihn um ein kleines Interview:
G: „Sie sind Pianist?“
B: „Ja, Pianist, freilich: Landtagsvizepräsident bin ich auch noch... und da ich gleichzeitig der Direktkandidat dieses Landkreises bin, sehen Sie mich heute sozusagen in doppelter Gestalt ... eh Funktion hier.“
G: „Die beiden Herrschaften dort beispielsweise kennen Sie nicht.“
B: „Na ja ... einige werden mich vielleicht noch kennenlernen, ich bin ja kein Sonneberger, vielleicht kennt man mich mehr als Konzertpianist ...“
G: „Sind Sie mit dem gleichnamigen Herrn verwandt?“
B: „Ja (lacht), aber nur um 150 Ecken herum.“
G: „Was reizt einen Musiker an der politischen Arbeit?“
B: „Ich habe zwanzig Jahre lang verschiedene Musikschulen geleitet, und ich habe, als der Landtag gegründet wurde, mich gleich stark eingesetzt für die Kultur, damit uns die Dinge erhalten bleiben. Und ich glaube, ich kann sagen, daß es gelungen ist. Nichts wurde abgewickelt! Sie sehen ja, wie das in den SPD-regierten Ländern aussieht mit der Kultur: traurig, sehr traurig, die tun nichts für ihre Theater und Orchester. Wir hier in Thüringen hingegen sind mit einer Fülle von Theatern und Orchestern gesegnet bis heute, kein einziges ging verloren nach der Wende. Wir haben den höchsten Kulturhaushalt in den neuen Bundesländern und dazu ... entschuldigen Sie mich nun, ich muß ...“
Vom Eingang her wurde nach ihm gerufen, er eilt davon, fast wäre er zusammengeprallt mit einem schwergewichtigen Besucher. Es ist jener kurzgeschorene, wulstlippige, ungeschlachte Mann, den ich zuvor in der Stadt sah, leichtfüßig durchquert er den Saal, wählt einen Platz unmittelbar unter der Rednertribüne an einem leeren Tisch, zieht umständlich die schwarze Kunstlederjacke aus, hängt sie sorgfältig über die Lehne seines Stuhls, streift mit den Daumen unter Hosenträgern entlang, blickt sich mit stumpfem Gesichtsausdruck ausführlich um und nimmt danach Platz.
Mittlerweile hat sich der Saal ein wenig gefüllt, ich zähle 150 Personen. Das Publikum, vorwiegend aus dem aufstrebenden Mittelstand, ist sich der neuen Rolle noch nicht so ganz sicher. Besonders die Damen sind für den nachmittäglichen Anlaß viel zu festlich gekleidet. Hier sitzen nicht die distinguierten Besserverdienenden, die den Außenminister gewöhnlich umgeben, hier sitzen Leute, die von ihm erwarten, daß er sie dazu macht. Die FDP kann sich derzeit auf 9,6 Prozent im Landkreis und 15,8 Prozent in Sonneberg stützen, aber allmählich werden ihre Wähler skeptisch.
Der plötzlich anschwellende Geräuschpegel an den Saaltüren und ununterbrochene Blitzlichter kündigen den um zwanzig Minuten verspäteten FDP-Vorsitzenden an. Umringt von Parteifreunden, Bodyguard und Pressefotografen wird er in pulkartiger Umzingelung schnell durch den Saal zum Podium geführt, machmal taucht sein Kopf über dem Gewoge auf wie ein Ball auf den Wellen. Vorn erklimmt er die Bühne in sportlicher Manier und winkt seinem Publikum zu, er trägt einen dunklen Zweireiher mit tadellosem Sitz, eine unvorteilhafte Designerbrille und eine Üppigkeit vortäuschen wollende bauschige Frisur. Man merkt sofort, woran es fehlt. Der Applaus des Publikums ist verhalten, wird fast übertroffen von den auf der Bühne stehenden Politikern, die auf eine merkwürdige Weise die hohlen Hände aneinanderschlagen, so daß ein viel tieferer Ton entsteht als beim üblichen Klatschen.
Dann geht alles sehr schnell. Herr Backhaus hat am Flügel Platz genommen und greift in die Tasten. Er hat das Werk eines Thüringers ausgewählt, die Toccata in G-Dur von Johann Sebastian Bach, den ersten Satz. Vielleicht ist es die Anwesenheit des Bonner Würdenträgers oder auch der Mangel an Übung, den der aufreibende Wahlkampf ja nach sich zieht, jedenfalls spielt er zu langsam, zu hart, dann vergreift er sich, wird aus Bestürzung darüber zu schnell und jagt, um Fassung ringend, dem Ende entgegen. Gnädig setzt sofortiger Applaus ein. Herr Kinkel bückt sich weit über den Bühnenrand hinab, reicht dem
Fortsetzung nächste Seite
Fortsetzung
Pianisten dankend die Hand. Und schon zieht der nächste Programmpunkt die Aufmerksamkeit auf sich, der Spielwarenfabrikant aus dem Westen, Besitzer des Sonneberger Spielzeugbetriebes und FDP-Mann, überreicht seinem Vorsitzenden einen schwarzen Plüschhund, groß wie ein Neufundländer und zugleich Beweis dafür, daß die Spielzeugproduktion, die „nach der Wende am Boden lag“, nun wieder „im Aufwärtstrend liegt“. Der Beschenkte bedankt sich für den „schwarzen Schmusepartner“, setzt ihn vor sich auf den Tisch, biegt schelmisch das Mikrofon vor die rote Filzzunge, und alle Fotografen und Kameraleute halten im Bild fest, wie der Herr Außenminister die Pfoten hebt und die Ohren aufstellt. Dann aber wird es Zeit, selbst hinters Mikro zu eilen.
Nach begrüßenden und einleitenden Worten spricht er, zum Erstaunen des Publikums, weiter vom Hund und von der Kultur: „...bedanke mich für das Maskottchen, ich bin ein Hundenarr, eh ... und deshalb freue ich mich über dieses Maskottchen außerordentlich, es wird mich ab jetzt im Wahlkampf begleiten, ich werde es ins Auto hinten reinnehmen und dort, wo ich es rausnehmen kann, da werde ich das tun ... so! [...] Ihnen, Herr Backhaus, für den musikalischen Willkommensgruß natürlich auch Dank und Anerkennung. Daß ein Vizepräsident des Thüringer Landtages darüber hinaus auch noch hervorragend Klavier zu spielen versteht, ist vielleicht für manche überraschend, für mich nicht, weil ich Herrn Backhaus ja nun schon sehr oft in seiner musikalischen Funktion ... und weiß, daß er ein großer Künstler am Piano ist. Sie machen es nach, dem Kollegen und Freund, dem belgischen Außenminister, der am Wochenende mit fünfzehn anderen europäischen Außenministern in Usedom war und die Abendveranstaltung durch seine hohen Künste am Klavier eh ... untermalt hat. Das heißt, der europäische Außenminister hat auch so was zu bieten wie die FDP in Thüringen.“
Der Applaus klingt nicht so, als hätte das familiäre Geschichtenerzählen etwas Beruhigendes für den Wähler, dem ja nicht entgangen ist, daß die FDP in den vergangenen Monaten aus dem Europaparlament und fünf Landtagen ausscheiden mußte. Daß in vier Wochen sowohl Bundestagswahl als auch Landtagswahl hier in Thüringen ist, scheint nur die Lokalpolitiker ein wenig zu beunruhigen.
Nun kommt aber Herr Kinkel doch darauf zu sprechen, daß die Wahlniederlagen zwar sowohl „ernst“ als auch „bitter“ sind, aber kein Grund zur Verzweiflung, denn man wird „aufstehen und kämpfen“, und zwar „um jede Stimme“ und dafür, „daß es wirtschaftlich weiter aufwärtsgeht“.
Der monströse Dicke steht plötzlich auf, schwankt einen Moment leicht, zieht dann seine Jacke an, schiebt leise den Stuhl unter den Tisch und verläßt mit gemessenen Schritten und stierem Blick den Saal. Draußen, so erfuhr ich später, spricht ihn meine Freundin Elisabeth Kmölniger an, fragt, ob sie ihn fotografieren darf und ob's ihm nicht gefallen hat. „Naa...“, sagt er und steckt einen der FDP- Kugelschreiber in die Innentasche seiner Jacke, „i geh nur so ins Gesellschaftshaus. Beim Schäuble war i ... der is mit dem Hubschrauber bis hier hinten hingefahren, am Hintereingang ... und mit dem Rollstuhl selber auf die Bühne nauf! Da warn so Bretter. Da hab i aan Kuli her, der ist aber besser als der von der FDP! Naa. Immer des Geplauder von denne ... da geh i lieber in die Altstadt nei.“ Dann faßt er plötzlich ganz zart und präzise unter Elisabeths Kinn und ruft aus: „Aan Kuß, aan Kuß, i muß wem küssen!“, macht aber keinerlei Anstalten, sondern läßt die Hand sinken und geht seiner Wege.
Drinnen im Saal ist der FDP- Vorsitzende mittlerweile beim Thema Koalition angekommen: „Zwischen der Vorstellung der Grünen, der SPD und den Liberalen, da klaffen Welten!“
Welten liegen, oder meinetwegen klaffen, auch zwischen den Liberalen und der PDS: „Dazu sage ich nein, ruhig und gelassen nein. Die PDS darf keine Rolle in der Parteienlandschaft in Deutschland spielen. Wer sich mit dieser Partei einläßt, der vernichtet Arbeitsplätze und spaltet unser Land wieder!“
Die sechs Herren auf der Bühne und auch die Bürgermeisterin wirken wie weggetreten. Auch andere Leute sind nicht bei der Sache. Ein älterer Herr mit Goldrandbrille und Schnauzbart zieht sein fliederfarbenes Jackett aus, hebt ein schwarzes Lederköfferchen mit Nummernschloß aufs Knie, klappt es mit gefurchter Stirn auf, entnimmt ihm eine schwarze Schreibmappe, öffnet den Reißverschluß, entnimmt ein einfaches graues A3- Kuvert, legt es auf den Tisch, adressiert es sorgfältig und packt dann alles wieder ineinander.
„In Würde zu altern ist etwas ganz, ganz Wichtiges“, sagt der Redner, aber „es ist wichtig, daß der Staat keine Betreuung von der Wiege bis zur Bahre betreibt“, denn es ist die „Eigenverantwortung des Bürgers“, für deren „Reprivatisierung“ die FDP eintritt. Und er appelliert: „Gehen Sie zur Wahl, meine Damen und Herren, geben Sie bei der Wahl Rechts- und Linksaußen keine Chance, [...] ohne die Zweitstimme für eine selbstbewußte FDP wird es eine Fortsetzung der Koalition in Bonn nicht geben ...“
Schräg gegenüber am Tisch sitzt ein braungebrannter Herr mit einer Armbanduhr der Luxusklasse, die lässig am etwas zu weiten Krokoband ums Handgelenk hängt. Mit der plissierten Hemdbrust unterm Jackett und der Fliege würde er auf den ersten Blick hier kaum auffallen, bei längerer Betrachtung aber wird ein ganz unpassender Tick sichtbar: Er kratzt Daumen und Zeigefinger der Linken aneinnander und zwar unentwegt. An den Nagelbetten und Fingerkuppen sind kleine Wunden zu sehen.
„Die FDP, die ganz entscheidend zur Wiedervereinigung beigetragen hat und auch die Wiedervereinigung mitgestaltet hat [...], schenken Sie ihr in Thüringen und bei der Bundestagswahl Ihre Stimmen! Ich freue mich jetzt auf die Diskussion.“ Und während das Publikum verhalten applaudiert, entledigt sich Herr Kinkel schwungvoll seines Jacketts. Aber solche Gesten, andernorts sicherlich erfolgreich, verfangen hier nicht.
Der Parteivorsitzende hat in seiner leidenschaftslosen Rede alle brisanten Fragen umgangen oder mit gängigen Allgemeinplätzen über Handel und Wandel beantwortet. Am liebsten aber sind ihm Abschweifungen zu den Außenministertreffen in aller Welt, wo ihm die Amtskollegen dann ihre Sorgen und Nöte anvertrauen. Einem Kohlenhändler, der über die mangelhafte Zahlungsmoral der Kunden Klage führt, wird folgende Antwort zuteil: „Die Einführung der Marktwirtschaft bringt gigantische Probleme mit sich. Ich höre das überall. Sie können es in Polen hören, und Sie merken es im Augenblick in der größten Dimension: in Rußland! Wenn Sie mit Kosyrew über dieses Thema sprechen, dann spricht er mit Ihnen über die zunehmende Kriminalität in diesem Lande, über Bandenbildung, Mafiabildung, und er spricht mit Ihnen natürlich auch über Auswüchse einer freien Marktwirtschaft gerade in so einer Umbruchsituation.“
Auch ein Arbeiter und der Vertreter der Fleischerinnung gehen leer aus. Aber es ist auch schon spät, zu spät für weitere Fragen. Vor der Tür wartet bereits händeringend der Chauffeur mit der Dienstlimousine, man muß weiter, nach Hof, zur nächsten Wahlkampfveranstaltung am Abend.
PS: „Stellen Sie sich mal vor“, sagte der FDP-Vorsitzende Kinkel in Sonneberg, „die FDP wäre nicht mehr im Thüringer Landtag und im Bundestag vertreten, das wäre eine andere Republik!“ Sechs Wochen später ist die Republik immer noch dieselbe. Die FDP hingegen in keinem Landesparlament der neuen Bundesländer mehr vertreten, und auch der Wahlkampfabend in Bayern war vergeblich.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen