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Mit der Trasse auf Du und DuGenossenkrach um Bitter-Trasse

■ UB Ost-Vorstand knurrt zurück: Betonpolitk „absurd“

Der innerparteiliche Streit in der Bremer Ost-SPD geht weiter – mit unverminderter Härte. Nachdem sich der Vorstand des Unterbezirks Ost wegen seines Dikussionsvorschlags zum Bau der Georg-Bitter-Trasse harte Kritik von der Basis eingefangen hat, haben die Chefgenossen aus dem Osten jetzt zurückgeknurrt. Die Vorwürfe seien „absurd“, schrieb der UB-Vorsitzende Wolfgang Grotheer an den Hastedter Ortsvereien, der ihn in einem offenen Brief angegriffen hatte. Grtotheer zur taz: „Das finde ich mehr als ärgerlich. Ich bin stinksauer.“

Die Hastedter SPD hatte Grotheer Verrat an der in der SPD mühsam durchgesetzten ökologischen Sache vorgeworfen: „Trassen, Trassen und nochmals Trassen.“ Und das bringt den UB-Vorsitzenden auf die Palme. Ziel seines politischen Vorstoßes sei gewesen, Wohnstraßen wie die Stader Straße zu entlasten - mit dem Bau der Bitter-Trasse und einer eigenen Busspur für die erdbeerbrücke. Wenn nämlich das Bauressort gezwungen wird, die Stader Straße zu entlasten – was das Oberverwaltungsgericht in seinem Zwischenbescheid zur Stader Straße angedeutet hat – dann würde sich der Verkehr in die anderen Wohnstraßen ergießen. Das müsse unbedingt verhindert werden. Eine zweispurige Bitter-Trasse sei „bescheiden“, ganz im Gegensatz zu den ursprünglichen Plänen, eine vierspurige Schneise zu schlagen.

Zudem schlage der UB-Vorstand schließlich auch eine eigene Busspur für die Erdbeer-Brücke vor. Grotheer: Der Bus steht nicht mehr im Stau, der Anreiz, auf den ÖPNV umzusteigen ist viel größer, die Brücke wird entlastet und damit auch die weiterführenden Straßen.“ Und das sei der Grund, daß nach einem Umbau, wie er von den SPD-Oberen vorgeschlagen ist, der Stau von der Stader Straße in die Bitter-Trasse verlagert würde.

Den Hastedter Genossen wirft Grotheer nun seinerseits vor, sie hätten zwar den Vorschlag des Vorstandes wortreich kritisiert, doch Alternativen wüßten sie auch nicht. „Was schlagt Ihr stattdessen vor?“ Die Basis hätte mit ihrer Kritik dafür gesorgt, daß nicht mehr die Sachfragen sondern der sattsam bekannte parteiinterne Schlagabtausch“ in der Öffentlichkeit diskutiert würden.

J.G.

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