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Ladies first

■ Fanny Müller:

Ja, das können sie! Ozonlöcher machen. Flüchtlingsheime anzünden. Haschisch verbieten. Und sich überhaupt benehmen wie die Sau von Jericho.

Aber Telefonkabel erfinden, die nicht innerhalb eines Vierteljahres von 6 m Länge auf 15 cm zusammenschnurren, das können sie nicht. Auch wenn die Post jetzt Telekom heißt. Da habe ich nämlich letzte Woche angerufen, um mal wieder ein neues Kabel zu bestellen. „Es kommt dann jemand am Mittwoch zwischen 7 Uhr 30 und 13 Uhr“, hieß es. Ich wußte schon, wann der kommt. Um 7 Uhr 30. Handwerker fangen ihre Runde nämlich grundsätzlich bei mir an. Nicht bei denen, die ihre Betten um 6 Uhr aus dem Fenster hängen. Nicht bei denen, die ihre Köter um 5 Uhr auf die Gasse führen. Bei mir fangen sie an. Ich bin die erste Kundin.

Das geht nicht nach dem Alphabet oder nach verkehrspraktischen Erwägungen, sondern da wird garantiert folgendermaßen verfahren – Auftragsbesprechung bei (wahlweise) Schornsteinfeger, Installateur, Gasableser, Heizungsmonteur, Elektriker:

„Gib mal die Liste rüber, Fred. Welche Tussi ärgern wir denn heute zuerst... Müller!“

„Jawoll, Chef!“

„Und daß du mir ja nicht die Schuhe abputzt! Und hinterher auf jeden Fall den Müll liegenlassen!“

„Wird gemacht, Chef!“

„Und schreib 'ne Stunde mehr drauf, das merkt die nicht, morgens sind die Weiber immer so dusselig.“

„Is gebongt, Chef!“

So läuft das, da bin ich aber sowas von sicher. Das glauben Sie nicht? Mein Ordner mit den genauen Daten kann jederzeit während der üblichen Bürozeiten bei mir eingesehen werden.

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