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■ Urdrüs wahre KolumneDenker mit Zylinderkopf

Ihr wahres Arschgesicht zeigten jetzt einmal mehr diverse Bewohner des Elite-Ghettos auf dem Teerhof, als sie sich vehement gegen die Einrichtung eines Spielplatzes für die Kinder aussprachen, die mit dieser miesen Nachbarschaft ja nun ohnehin schon mehr als genug bestraft sind.Wir meinen: “Klagt nicht,kämpft“ – ideenreiche Kids finden das Abenteuer überall. Wischen zum Beispiel die Blinkeblank-Messingtürgriffe mit den gebrauchten Windeln der kleinen Schwester ab, kleben bunte Aufkleber auf die Fahrerseite der Windschutzscheiben parkender Kraftfahrzeuge, spielen Klingelmäuschen oder nutzen gegnerische Briefkästen als Schnellkomposter. Macht was draus!

Mancher rennt mit Ärger zur mehrwertsteuerpflichtigen Therapiegruppe, andere tanzen sich den Schiet bei untergründigen Rave-Parties vom Leib und gelegentlich drücken Menschen in Not die Snapsss-Spültaste.Billiger und gesünder dürfte das menschenfreundliche Angebot sein, das jetzt in diversen Kleinanzeigen offeriert wird: „Ärger und Frust wegfaxen.Schreiben Sie Ihren Frust auf und faxen Sie an 0421/216454.“ Wer jetzt befürchtet, nach diesem Prozess der kommunikationstechni-schen Seelenreinigung mit gutgemeinten Ratschlägen belästigt oder durch ungewollte Lebenshilfe behelligt zu werden, der wird mit diesem Nachsatz beruhigt: “Sie erhalten keine Antwort!“

Freude macht dem Schreiber dieser Zeilen immer wieder das Plakat eines Glasermeisters in der Waller Elisabeth- straße, das ganz im Sinne strategischer Absatzplanung verkündet: „Jeder echte Junge braucht einen Fußball!“ Die Glaser-innung insgesamt hat sich allerdings immer noch nicht dazu entschließen können, etwa im subversiven Hönkel-Magazin „Bambule“, am Sielwall und anderswo für mehr Silvesterfeiern zu werben.

Der Enthusiasmus, mit dem Heimatmusikant Klaus Bernbacher jetzt für die Kandidatur des rüstigenAltenteilers Friedrich Rebers von der Autofahrerbewegung Bremen (AFB) eintrat, lässt eigentlich nur zwei Schlußfolgerungen zu: Bernbacher denkt mit dem Zylinderkopf oder er wird wegen Schwarzgeldkonten und/oder überzogener Kreditlinie bei der Sparkasse erpresst.

Zur Gretchenfrage der Gastronomie machte Deutschlands größte Tageszeitung dieser Tage das Siebenminutenpils. Mit der Redaktion war sich die überwiegende Zahl der biertrinkenden LeserInnen einig: Im Krieg gegen den Durst muß das Blitzbier her, das in weniger als zwei Minuten im Glas bis zum Einstrich aufschäumt. Dies ließ einen poetischen Kneipier der guten alten Schule der Langsamkeit in Gröpelingen nicht ruhen, der sein Credo zur Tradition per Aushang formulierte: „Mit sieben Minuten dein Bier sollst du lieben. Das Sekundenbier nicht in den Hals reinschieben. Ein dreifach Prost auf gutes Pils. Gut für die Leber, gesund für die Milz!“

Welcher meiner honorigen Intimfeinde mag es sein, der da in diesen Tagen kneipauf, kneipab das Gerücht transportiert, man habe mich mit Blaulicht auf die Intensivstation eines Gröpelinger Krankenhauses gebracht? Oder ist es gar die unlautere Schmutzkonkurrenz, die das potentielle Publikum des KarneKraWalle 95 (heute und morgen um 20 h Stunksitzung in der GaDeWe) zu verunsichern trachtet? Nix da, Tanz den Kudella! heißt es wieder und Nölle Alaaf und Walle radau. Versichert garantiert sambafrei

Seine Närrische Tolität

Ulrich Reineking-Drügemöller .

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