Geheime Atombombe?

■ Bericht über Nuklearwaffen im Besitz weißer Rechtsradikaler in Südafrika

London (rtr) – Rechtsextreme südafrikanische Armeeoffiziere verfügen nach britischen Fernsehberichten über ein geheimes Atomwaffenarsenal. Der TV-Sender Channel Four berichtete gestern unter Berufung auf einen als Mitglied des früheren südafrikanischen Geheimdienstes bezeichneten Mann, daß sich in Geheimdepots im nördlichen Transvaal fünf Neutronen- und eine Wasserstoffbombe befänden. Die Waffen seien im Besitz von extremen weißen Rechten, die damit die neue demokratische südafrikanische Regierung von Präsident Nelson Mandela erpressen wollten. Er befürchtete einen Bürgerkrieg, sagte der Mann, dessen Bericht gestern abend um 22 Uhr im britischen Fernsehen gesendet werden sollte.

1993 hatte der damalige südafrikanische Präsident Frederik Willem de Klerk erklärt, daß Südafrika zwar Atomwaffen produziert, die sechs Systeme sowie Rohmaterial jedoch inzwischen zerstört habe. Der angebliche Ex-Geheimdienstoffizier sagte Channel Four nun jedoch, daß Südafrika mit ausländischer Hilfe daneben noch ein weit geheimeres zweites Atomwaffenprogramm verfolgt habe. Dabei seien 24 Wasserstoff- und eine Neutronenbombe hergestellt worden. Letztere sei im Meer vor der ostafrikanischen Küste getestet worden.

Ein früherer Regierungsbeamter sagte dem Sender, er glaube, Südafrika habe die Neutronenwaffe – die Personen tötet, aber Häuser nicht beschädigt – mit israelischer Hilfe hergestellt. Regierungsvertreter sagten, daß in einer Mine in Valindaba genug waffenfähiges Uran für 20 Atombomben produziert worden sei. Ein früherer Soldat erklärte, er habe in den 80er Jahren in Pretoria Dutzende von Atomwaffen bewacht.