: Lautlos durch den Osten
■ Wo Trabis Elektroantrieb erhalten
Wer umweltfreundlich Auto fahren will, braucht auf sein heißgeliebtes Pappmobil nicht mehr zu verzichten: In einer kleinen Werkstatt in Treptow rüstet die Erik Manthey GmbH Trabis auf Elektroantrieb um. Der alte Stinkmotor wird gegen einen neuen, elektrischen ausgetauscht, und die Karre surrt fortan kaum hörbar und ohne Qualmwolken durch die Straßen.
Einziger Wermutstropfen: Mehr als eine Strecke von 80 Kilometern schafft man mit einer Stromladung nicht. Für Geschäftsführer Manthey aber kein Argument gegen den Öko-Trabi: „Etwa 80 Prozent aller Autofahrten gehen sowieso nicht über 20 Kilometer. Langfristig sollte keiner mehr für Kurzstrecken Autos mit Verbrennungsmotoren benutzen.“
Bereits 1990 rüstete der 28jährige, der an der TU Fahrzeugtechnik studiert hat, seinen ersten Trabi um. Er suchte eine möglichst leichte und billige Karosserie, um ein Mobil für ein Solarrennen zu bauen. Der Trabi erwies sich als ideal. Als er sein Gefährt dann im selben Jahr bei der Automobilausstellung in Berlin vorführte, wollten es viele Besucher kaufen. Kurze Zeit später machte er mit zwei Angestellten seine Werkstatt auf. Das jetzige Modell kann man zum Aufladen an eine herkömmliche Steckdose in der Garage anschließen. „Wir haben auch Kunden, die einfach eine Strippe zum Fenster heraushängen“, erzählt Manthey. Nach neun Stunden ist der Wagen dann wieder fahrbereit. Auf 100 Kilometern verbraucht er zwischen 2 und 5 Mark, und er kostet gerade mal 66 Mark Steuern im Jahr. Doch die Umrüstung hat einen stolzen Preis: knapp 17.000 Mark. Und so verwundert nicht, daß die meisten von Mantheys Kunden betuchte West-Familien sind, die sich als Zweit- oder gar Drittwagen ein Elektromobil anschaffen. Für die ist der Elektrabi sogar sehr günstig: um mehr als die Hälfte billiger als andere E-Viersitzer. Tanja Hamilton
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