piwik no script img

Mit der Grippe auf Du und DuPlötzlich Influenza

■ Arztpraxen gelten als Virenbrüter

Wer sich jetzt in eine Arztpraxis begibt, ist nach dem Besuch möglicherweise kränker als zuvor. Die Wartezimmer sind voll mit hustenden, schnupfenden, triefenden Menschen. Die Grippe geht um.

„Etwa 5 Prozent der Bevölkerung haben mit dem Virus zu tun“, sagt Dr. Hildegard Willers, Leiterin des „Nationalen Referenz-Zentrums für Influenza-Krankheiten“ in Hannover. Dort fließen bundesweit die Informationen über virenverursachte Grippearten zusammen. Die akute Welle wurde von den Viren „Influenza A und B“ in Gang gebracht. Sie husten sich kontinuierlich vom Südwesten Deutschlands nach Norden. Sie vermehren sich im Rachentrakt und werden durch Sprechen oder Husten übertragen. Ein Schutz vor Ansteckung liege folglich allein im Kontaktabbruch, sagt Hildegard Willers.

Typisch für Influenza-Grippen ist ihr plötzliches Auftreten: Gestern noch gesund, leidest du heute an Kopfweh, starken Gliederschmerzen, gerötetem Hals und Fieber. Für ältere oder herzkranke Menschen kann die Krankheit tödlich sein. Bei der letzten großen Influenza-Welle 1968/69 starben 50.000 Menschen.

Der beste Schutz, meint Willers, ist die Impfung im Herbst, jetzt aber sei es zu spät: Die Inkubationszeit der Influenza-Grippe liegt bei zwei Tagen, die Wirkzeit der Impfung aber beginnt erst nach zwei Wochen. Außerdem gebe es Lieferengpässe bei dem Medikament, das alljährlich neu zusammengesetzt werden muß, da sich die Viren permanent verändern.

In Bremen gibt es noch Impfstoff, sagen die Apotheken. Dr. Jürgen Grote, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung, rät, Frühling hin oder her, zur Spritze. Er ist trotz voller Praxen ohnehin skeptisch, ob die „Influenza“ umgeht. Daher rät er zu allgemein abhärtenden Maßnahmen, zu Obst, Sauna und heiß-kalten Duschen. dah

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen