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The Bonk of England

■ Vizechef der britischen Zentralbank tritt nach einer Fehlspekulation zurück

Dublin (taz) – Der zweite Mann der Bank of England, Rupert Pennant-Rea, ist zurückgetreten. Auch er hatte sich verspekuliert – allerdings nicht mit Derivaten, sondern im Umgang mit einer Frau. Als er seine Affäre mit der Journalistin Mary Synon beendete, berichtete sie der britischen Boulevardpresse haarklein von der dreijährigen Beziehung, und Daily Mirror lästerte über „The Bonk (auf deutsch: Bums) – of England“.

Die Affäre begann 1991, als Mary Synon einen Job beim Economist annahm, wo Pennant-Rea damals Chefredakteur war. Im Frühjahr 1994 trennte er sich von ihr. „Wenn er dabei nur ein bißchen nett gewesen wäre, hätte ich mich binnen zwanzig Minuten beruhigt“, sagte Synon jetzt, „aber er war gemein.“ Aus Rache hat sie nun seine 200 Liebesbriefe sowie auf falsche Namen ausgestellte Flugtickets und Hotelquittungen der Presse zugänglich gemacht. Die Groschenblätter dichteten ihren Teil hinzu: Die beiden hätten es stets auf dem Schreibtisch des Bankdirektors Eddie George getrieben.

Synon hatte sich bisher lediglich einen Namen als Autorin rassistischer Artikel gemacht. Ihr Ex- Liebhaber hat jetzt wohl wieder Zeit für die Schriftstellerei. 1978 hatte er den Thriller „Gold Foil“ veröffentlicht, bei dem es um eine Affäre zwischen einem Bankdirektor und einer Journalistin ging. Ralf Sotscheck

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