piwik no script img

Behindertenabgabe

■ Bremen will Nichtbesetzungen teurer haben

Unternehmen, die Arbeitsplätze für Schwerbehinderte nicht besetzen, sollen künftig eine doppelt so hohe Ausgleichsabgabe zahlen wie bisher. Die Einbringung einer entsprechenden Gesetzesinitiative im Bundesrat hat das Land Bremen am Dienstag beschlossen. Danach soll die Ausgleichsabgabe für jeden nichtbesetztem Arbeitsplatz von bisher 200 Mark auf 400 Mark im Monat angehoben werden. Dies sei nötig, weil die bisherige Abgabe ihre Funktion als Antrieb und Anreiz, Schwerbehinderte einzustellen, nicht ausreichend erfülle, lautete die Begründung des Senats.

Nach den Bestimmungen des Schwerbehindertengesetzes müssen alle Betriebe mit mehr als 16 Beschäftigten auf mindestens sechs Prozent der Arbeitsplätze Schwerbehinderte beschäftigen. Tatsächlich sei aber diese Quote bundesweit von 4,8 Prozent im Jahr 1988 auf zuletzt 4,3 Prozent gesunken, während die Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter im gleichen Zeitraum unverändert hoch geblieben sei, hieß es. Etwa zwei Drittel aller beschäftigungspflichtigen Arbeitgeber kämen ihrer gesetzlichen Verpflichtung gar nicht oder nicht in vollem Umfang nach. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen