Betr.: 6. April 1994 - Flugzeugabsturz über Ruandas Hauptstadt Kigali

Am Abend des 6. April 1994 stürzte über Ruandas Hauptstadt Kigali ein Flugzeug ab, in dem sich unter anderem die Präsidenten Ruandas und Burundis, Juvénal Habyarimana und Cyprien Ntaryamira, befanden. Ob es ein gezielter Anschlag war, ist nicht geklärt – doch der Vorfall diente radikalen Hutu-Politikern als Anlaß, die im August 1993 zwischen Regierung und RPF-Rebellen vereinbarte Machtteilung zu sabotieren. Wenige Stunden nach dem Absturz errichteten radikale Hutu-Milizen in Kigali Straßensperren und begannen nach vorbereiteten Listen alle Anhänger der politischen Versöhnung aufzusuchen und zu ermorden. Die Massaker dehnten sich schnell auf das ganze Land und auf die gesamte Tutsi-Minderheit aus. Im Gegenzug nahm die RPF den Kampf gegen die Regierung wieder auf und eroberte Kigali Anfang Juli. Bis dahin hatten die Milizen über 500.000 Menschen getötet.

Auf diesem Foto verfolgt der 15jährige Tharcise Murenzi die Exhumierung eines Massengrabes neben dem Krankenhaus von Kigali. Er hofft, unter den 3.000 hier vergrabenen Leichen seine Eltern zu finden. Foto: Adrian Arbib/Oxfam