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Unterm Strich

Gerne würden wir an dieser Stelle von Monstern, Mythen, Mutationen berichten, von überdimensionalen Hasen etwa, die amerikanische Kleinstädte belagern – doch das gibt es bloß im Kino. Ostern dagegen ist ein stilles, schläfriges Fest. Nur der Markgraf Max von Baden hat am Karfreitag die Geduld verloren: Mit einer Erklärungsfrist bis Ende April will er das Land Baden-Württemberg zu verbindlichen Aussagen bringen, ob es Gegenstände aus der Kunstsammlung des Schlosses Baden-Baden übernehmen will oder nicht. Wenn sich das Land bis dahin nicht festlege, werde die Sammlung an amerikanische Kunstsammler verkauft, heißt es in einer an dpa gerichteten Mitteilung des Generalbevollmächtigten des Markgrafen, Sonnfried Weber. Die amerikanischen Kunstsammler, so betonte Weber, sind sich des derzeitigen Verbringungsverbots der Kunstgegenstände bewußt, würden dennoch einen Rechtsstreit mit dem Land nicht scheuen. Der Bevollmächtigte beklagte, daß nach fünf Monaten Verhandlungen noch immer keine offizielle Aussage des Landes vorliege, welche Kunstgegenstände genommen würden. „Länger können wir nicht mehr warten.“ Die Große Koalition in Baden- Württemberg hat sich bislang nicht über einen Kauf abstimmen können. Während Finanzminister Gerhard Mayer-Vorfelder (CDU) für einen raschen Erwerb bedeutsamer Stücke der Sammlung plädiert, wendet sich die SPD mit Sparargumenten dagegen.

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