Nur die Großen dürfen an die Leitung

■ EU-Rahmenbedingungen für die Telekom-Konkurrenz

Luxemburg (AFP) – Die Postminister der EU haben gestern neue Hürden für künftige Konkurrenten der nationalen Telefongesellschaften aufgestellt. Nach 1988 sind zwar auch private Gesellschaften zugelassen, aber nur, wenn sie „Universaldienste“ anbieten. Wenigstens „einige Betreiber“ müßten verpflichtet werden, beschlossen die Minister, „genau definierte Leistungen von bestimmter Qualität zu einem vertretbaren Preis“ anzubieten. Rechtsvorschriften für das „Zusammenschalten der Netze“ müßten außerdem ausgearbeitet werden.

Für den deutschen Wolfgang Bötsch (CSU) ist das noch nicht genug. Er vermißt einen Kommissions-Entwurf zur Regulierung der gelben Post. Danach bestehe „ein dringender Bedarf“. Am Nachmittag traf er sich mit Wettbewerbskommissar van Miert, um für das „Atlas“-Projekt der deutschen und französischen Telekom zu werben. Van Miert befürchtet, daß damit die Monopole der beiden Unternehmen weiter ausgebaut werden.