Unterm Strich

Fischli von oben, und da soll Matisse angeblich was danebengegangen sein. Ganz sicherlich könnten sich die Herren auch erheblich an Picasso oder Braque-Werken aus den Jahren 1908 ff. delektieren und da einiges korrigieren.

Der frühere Präsident der Filmgesellschaft Columbia Pictures, David Begelman, hat offenbar Selbstmord begangen. Nach Angaben der Polizei wurde der Produzent bereits am Montag abend erschossen in seinem Haus in Los Angeles (Kalifornien) aufgefunden. Wie Freunde des 73jährigen erklärten, war Begelman wegen einer beruflichen Pechsträhne verstört. 1977 stand er im Mittelpunkt eines Betrugsskandals, der später mit all seinen Folgen als „Hollywoodgate“ in die Geschichte der Filmindustrie einging. Er fälschte auf einem 10.000-Dollar-Scheck die Unterschrift des Schauspielers und Oscar-Gewinners Cliff Robertson („Charly“, 1968). Robertson selbst kam dem Delikt durch eine Nachforderung der Steuerbehörden auf die Spur und zeigte Begelman an. Dieser wurde anschließend zwei weiterer Scheckbetrügereien überführt. Der Columbia-Präsident verlor seinen Posten, aber er kam mit einer Bewährungsstrafe davon. Begelman zahlte das gestohlene Geld zurück und verpflichtete sich zu einer Psychotherapie. Er konnte später an seine alte Karriere anknüpfen. Unter anderem war er Chef der Filmabteilung von Metro-Goldwyn-Mayr (MGM).

Nun ist's doch geschehen: Der Senat hat Senatsrat Reiner Güntzer zum Leiter des Stadtmuseums Berlin und damit zum Vorstand der Stiftung bestellt – trotz der Streitigkeiten im Vorfeld (s. taz vom 7. 8.). Unter anderem hatte Güntzer dem Senator für kulturelle Angelegenheiten, Roloff-Momin, ein internes Papier zukommen lassen, in dem er ein Abendessen mit Amnon Barzel, dem Leiter des Jüdischen Museums, protokolliert hatte. Beide haben konträre Auffassungen über die Konzeption des Museums. Die Stiftung Stadtmuseum sei mit der Wahl Güntzers handlungsfähig, teilte die Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten am Dienstag mit. In der Stiftung sind das „Märkische Museum“ im Ostteil und das „Berlin-Museum“ mit dem „Jüdischen Museum“ im Westteil der Stadt zu einem organisatorisch einheitlichen Landesmuseum für Kultur und Geschichte Berlins als Stiftung öffentlichen Rechts zusammengefaßt.