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Archiv für Altona

■ GAL fordert regionale Aktenverwaltung

In Zeiten regionaler Autonomie-Bestrebungen will die GAL Altona nicht dem Trend hinterher hinken: Wenn das Staatsarchiv 1997 von der ABC-Straße in die Wandsbeker Allee/Ecke Kattunbleiche umzieht, ist für den GAL-Fraktionsvorsitzenden Olaf Wuttke der Zeitpunkt gekommen, „das 1975 verschleppte Altonaer Stadtarchiv“ in heimatliche West-Gefilde zurückzuholen. Im ehemaligen Arbeitsamt an der Kieler Straße sollen die Akten, Dokumente und Karteien, die die Geschichte Altonas dokumentieren, weiter vor sich hinstauben können. Einen entsprechenden Antrag will die GAL Ende des Monats der Bezirksversammlung unterbreiten.

Die Archive von Harburg und Altona wurden vor 20 Jahren aus Kostengründen dem zentralen Staatsarchiv zugeordnet. „Ich kann mir kaum vorstellen, daß es organisatorisch und finanziell möglich sein sollte, diese Entscheidung rückgängig zu machen“, zweifelt Uwe Plog, Verwaltungs-Leiter des Staatsarchivs. Fraglich sei auch, ob die Fußböden in dem denkmalgeschützten Oelsner-Bau den „400 laufenden Metern Bücherregal“ überhaupt standhalten würden. Doch Olaf Wuttke ist entschlossen, alle von der Altonaer Abspaltung zu überzeugen: Im Staatsarchiv seien selbst 1995 noch nicht alle Altonaer Bestände systematisiert zugänglich. „So mies ist Altona weder in 105 Jahren gräflich-pinnebergischer noch in 224 Jahren dänischer oder 73 Jahren preußischer Zugehörigkeit behandelt worden.“

Am Mittwoch steht in der Bürgerschaft die Entscheidung darüber an, ob das Staatsarchiv-Grundstück am Gänsemarkt an den Investor Schlüsselfertig-Bau übergeben wird. Der will im Gegenzug das neue Gebäude in Wandsbek finanzieren. Das derzeitige Domizil ist nicht nur zu klein, sondern auch so asbestverseucht, daß es nur noch abgerissen werden kann. hh

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