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■ DaumenkinoClueless

Obwohl sie in allen Video- Clips zur letzten Aerosmith- LP herumgetobt hat, stellt sich Alicia Silverstone alias Cher mit einem zarten „Ich bin ein ganz normaler Teenager“ vor. Dann baut sie sich per Computer ihr Dress- Programm zusammen, womit bereits die Lücke zwischen Generation X und Y geschlossen ist. Amy Hackling, („Kuck mal wer da spricht“), berichtet in „Clueless“ über die Zwischenwelt der „wohlstands-neurotischen Jugend“. Es ist ein Projekt, das junge Leute positiv und durchaus erträglich, halb in Schräglage zwischen Sassy-Magazin und Wirtschaftsblatt verortet. So muß sich Geschichte wiederholen: Während Chers Mutter bei einer Schönheitsoperation stirbt, laufen ihre Klassenkameraden mit Pflästerchen über der frisch gerichteten Nase herum. Zwischenmenschliche Probleme gibt es auch. Sie mag keine High- School-Jungs und kümmert sich lieber um die Gesundheit ihres Vaters. Was sie natürlich nicht daran hindert, auf den Schlock zu fliegen, der ihr in Form eines Umweltaktivisten names Josh begegnet. Der junge Mann ist nicht bloß jung, sondern, wie sie sagt, eine Mischung aus postpubertärem Revolutionär und Forrest Gump, was ungefähr die Ausrichtung des Films umreißt. Sie kriegen sich, auch wenn immer wieder iranische Mafiosi und Gangsta-Rapper aus der HipHop-Fraktion durchs Bild laufen. Und zwischendurch werden noch echte Autos aus den neunziger Jahren ohne Führerschein auf den freeway gefahren. Ball

„Clueless“, USA 1995

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