: Unterm Strich
Die finanziellen Probleme des Show-Organisators Harry Owens, Gründer des Traumtheaters Salomé, haben auch das Frankfurter Museumsuferfest in Frage gestellt. Owens hatte Freitag Verluste seines Unternehmens in Höhe von 1,8 Millionen Mark eingeräumt. Ursache dafür seien Betrügereien in der Buchhaltung, Rückstände bei der Sozialversicherung und Streit mit einem Lieferanten. Die FAZ berichtete daraufhin von ersten Überlegungen im Frankfurter Rathaus, die Organisation des seit 1991 von Owens geleiteten Museumsuferfestes anderen zu übergeben.
Die „Art Cologne“ ist am Sonntag mit einer positiven Bilanz zu Ende gegangen. Die ausstellenden knapp 350 Galerien aus 22 Ländern meldeten nach Angaben von KölnMesse gute Verkäufe im Bereich zwischen 5.000 und 25.000 Mark. Der 29. Internationale Kunstmarkt habe mehr als 81.000 Besucher angezogen, was einen Rekord darstelle. Zu den besonderen Ergebnissen der Messe gehöre, daß derzeit mit einem deutschen Museum über den Ankauf eines Großprojektes von Dieter Roth für 400.000 Mark verhandelt werde. Eine Münchner Galerie verkaufte ein Gemälde von Schmidt-Rottluff für 650.000 Mark. Verhandlungen würden noch über den Verkauf einer Chillida-Skulptur geführt, die ein Sammler für 720.000 Mark erwerben wolle. Ein internationaler Galerist meldete gar einen Zwei-Millionen-Verkauf, ohne allerdings das Werk zu nennen.
Einzelheiten über seinen neuen Roman hat der Schriftsteller Martin Walser am Sonntag in Rendsburg (Schleswig-Holstein) am Rande einer Lesung preisgegeben. „In meinem neuen Buch geht es um einen Menschen, dem Unrecht widerfahren ist“, sagte Walser in einem dpa-Gespräch. Klingt ja nicht sehr aufregend, eher nach einem neuen Walser-Roman. Aber wann kann man schon mal etwas über Rendsburg vermelden, diese bezaubernde Stadt zwischen Nord-Ostsee-Kanal und Eider unweit der Düppeler Schanzen, an denen sich einst Dänen und Preußen beschossen; dort wo das Wahrzeichen der Stadt, der melancholisch graue Nord-Ostsee-Tunnel langsam zerbröckelt unter den Schadstoffen, die Pkws und Laster auf dem Weg nach Dänemark in seinen zarten Betonröhren stärker aussondern als überall sonst auf der Welt. Wahrscheinlich hat Walser im Bamberger Haus auf Einladung von Herrn Heinemann gelesen, dem Giganten der Küchen- und Badezimmermöbel, der dann Pleite machen mußte und trotzdem Kunst-Mäzen geblieben ist. Oh, tapferer Mann! Und anschließend sind sie dann alle gemeinsam in den „Pellihof“ gegangen und haben Karpfen gegessen, zusammen mit dem Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt. Ja, so muß es gewesen sein. Zum Nachtisch gab es Rote Grütze mit Vanillesauce, eine Spezialität des Hauses, und dann einen Küstennebel als Verdauungsschnaps hinterher. Ich kann ihn förmlich riechen.
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