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Gegen „begrenzte Horizonte“

■ Internationaler Antirassismus-Kongreß eröffnet

„Politiker: Hört auf, mit der Rassenkarte zu spielen!“ So formuliert Liz Fekete, Mitarbeiterin des Londoner Institute of Race Relations, eine der vordringlichen Forderungen des gestern in Hamburg eröffneten ersten internationalen Kongresses über „Migration und Rassismus in europäischen Hafenstädten“. Angemeldet haben sich rund 300 TeilnehmerInnen aus einem Dutzend europäischer Städte. Die Veranstalterin, die Altonaer Werkstatt 3, will mit dem Kongreß „der Europäisierung des institutionellen und gesellschaftlichen Rassismus“ entgegentreten, sagt Kongreß-Koordinator Heiko Möhle.

VertreterInnen verschiedener Flüchtlings- und Antirassismusgruppen werden auf dem Kongreß Perspektiven der künftigen Arbeit entwickeln. In großen Hafenstädten wie London, Marseille und Rotterdam erzielen rechtsextreme Parteien seit Jahren überdurchschnittliche Wahlerfolge. Gleichzeitig findet sich kaum irgendwo sonst ein vergleichbares Spektrum antirassistischer Initiativen und aktiver Migranten-Selbstorganisationen.

Die Veranstalter wenden sich gegen den „Mythos von der weltoffenen Hafenstadt“. Im Mittelpunkt vieler Kongreßdiskussionen werden illegale EinwanderInnen stehen. In den Häfen, traditionell Tore zur Welt, werden immer häufiger blinde Passagiere aufgegriffen, die gerade nochmal mit dem Leben davongekommen sind. Die Hamburger Wasserschutzpolizei allein habe in den letzten sieben Jahren rund 1000 solcher Flüchtlinge entdeckt, berichtet Möhle. Jesus Gomes vom Informationszentrum für ausländische Arbeiter in Barcelona nennt es eine „zentralisierte europäische Politik des Zumauerns“, die seit Inkrafttreten des Schengener Abkommens zur „Festung Europa“ führe.

Die Presse-Erklärung zur Kongreßeröffnung allerdings mißglückte. Wer schreibt, „eine neue Welle des Nationalismus und Rassismus überflutet Europa“, geht sprachlich rechten Parolen auf den Leim. fg

Kongreß-Infos: Tel. 390 33 65.

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