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SPD: Währungsunion verschieben

Irsee (dpa) – SPD-Chef Oskar Lafontaine hat sich für eine mögliche Verschiebung der ab 1999 geplanten Europäischen Währungsunion ausgesprochen. Wenn die konjunkturelle Lage auch in diesem und im kommenden Jahr schlecht bleibe, müsse man den Zeitplan von Maastricht verschieben, sagte er gestern bei einer Klausurtagung der bayerischen SPD-Landtagsabgeordneten im schwäbischen Kloster Irsee. „Die Währungsunion ist kein Selbstzweck. Sie muß Wachstum und Beschäftigung in Gesamteuropa sichern.“

Dem Bundeskanzler Helmut Kohl warf Lafontaine vor, für die dramatisch zunehmende Arbeitslosigkeit in Deutschland mitverantwortlich zu sein. Die „marode Regierung“ habe dreizehn Jahre lang „geschwafelt und geschwatzt“, aber die Probleme nicht angepackt. Jetzt müsse das von IG-Metall-Chef Klaus Zwickel vorgeschlagene „Bündnis für Arbeit“ in einem gemeinsamen Kraftakt auf den Weg gebracht werden, verlangte Lafontaine.

Die Bundesbank forderte der SPD-Chef auf, den Spielraum zur Zinssenkung im Interesse der europäischen Beschäftigungspolitik schnellstmöglich zu nutzen.

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