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Unterm Strich

Michael Jackson darf den Videoclip zu seinem Song „They don't care about us“ jetzt doch in den Favelas von Rio de Janeiro drehen. Ein Berufungsgericht hob am Mittwoch das Verbot vom vergangenen Montag mit der Begründung wieder auf, „staatliche Zensur eines künstlerischen Werks“ sei unstatthaft. Das Verbot war damit begründet worden, die Darstellung von Armut und Elend könne TouristInnen wie Investoren abschrecken. Regisseur Spike Lee, für den Clip angeheuert, hatte der Stadtverwaltung vorgeworfen, die Schikanen ließen Brasilien vor aller Welt „wie eine Bananenrepublik aussehen“.

Beibiegende Worte fand Regisseur Alan Parker im großen argentinischen Madonna- Streit (siehe taz von gestern). „Wir werden einen respektvollen, vernünftigen und, wie ich denke, historisch korrekten Film machen“. Offenbar hofft er, in letzter Minute noch eine Dreherlaubnis für die Casa Rosada, den argentinischen Präsidialpalast, zu erhalten.

Und auch Martin Scorsese trollt sich ins Unvermeidliche: Trotz dreier Schnitte, die bewirken, daß man (u. a.) nicht zu sehen bekommt, wie der Kopf eines Mannes in einem Schraubstock zerquetscht wird, hat er seinen jüngsten Film „Casino“ für Schweden freigegeben.

Woody Allen kommt – als Klarinettist einer New-Orleans-Jazzband, die Ende Februar und Anfang März Europa betourt. 17 Auftritte in Spanien, der Schweiz, Österreich, Italien, Deutschland und Großbritannien sind geplant.

Oh, weltweites Web! Die erste „Satellitenbibliothek“ Deutschlands ist am Mittwoch in Chemnitz eingeweiht worden. „Satellit“ heißt, daß man sich via Datenfunk in die Bestände der Chemnitzer Zentralbibliothek einlesen und dort Bücher, Zeitschriften und Tonträger bestellen kann. Künftig soll das System auch an die Chemnitzer Partnerstädte Manchester und Tampere (Finnland) angeschlossen werden.

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