■ Knast-Tips: Säge hinter Gittern
Zwei Tage nach der Flucht von vier Häftlingen aus Gefängnissen in Göttingen und Hannover hat Niedersachsens Justizministerin Heidi Alm-Merk (SPD) Konsequenzen gezogen. Einzelheiten könnten aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden, teilte das Ministerium mit. Klar ist aber: Die Ministerin möchte, daß es keine frei herumliegenden Eisensägen mehr in den Knästen gibt. Die beiden in Göttingen ausgebrochenen Männer hatten eine kleine Metallsäge gehabt.
Als falsch wies das Ministerium die Darstellung eines Polizeisprechers in Göttingen zurück, wonach der Rumäne Ionel Coman und sein polnischer Mithäftling in ihrer Zelle noch weitere Werkzeuge wie zwei angeschliffene Messer, einen Hammer und eine Zange gehortet hätten. Diese Dinge hätten sie während ihrer Flucht im Gebäude der angrenzenden Staatsanwaltschaft auf dem Aktenspeicher gefunden. Sie konnten damit eine Brandschutztür aufbrechen.
Die Ministerin weist in ihrer Mitteilung darauf hin, daß in den vergangenen fünf Jahren gut 100 Millionen Mark für Bau- und Sicherheitsmaßnahmen in den 25 niedersächsischen Haftanstalten aufgewendet wurden. In Göttingen seien davon 300.000 Mark unter anderem für neue Zellenfenster verwendet worden. Offenbar hatten die Ausgaben nicht viel genutzt. dpa/taz
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