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Börsen stoppen Handel mit Vulkan Aktien

■ Der Vulkan-Vorstand hat für Montag eine „wichtige Erklärung“ angekündigt

Eine wichtige Mitteilung des Vorstandes könne am Montag die Kurse des Schiffbaukonzerns erheblich beeinträchtigen, sagte ein Vulkan-Sprecher. Darum hat der Konzern bei den Börsen beantragt, den Kurs der Vulkan-Aktie auszusetzen.

Die Nachricht könne entweder sehr positiv oder sehr negativ sein, hieß es bei der Bremer Wertpapierbörse. Um die Anleger zu schützen und Gewinne von vorab informierten Insidern zu verhindern, sei es in solchen Fällen üblich, Kauf- und Verkaufsorders zu stornieren.

Was der Montag bringt, weiß keiner: Vorstellbar sei, daß der unmittelbar bevorstehende Konkurs bekanntgegeben werde, hieß es. Oder der Vulkan müsse für 1995 Verluste ausweisen, die das Eigenkapital gefährdeten.

Es gibt aber auch Hinweise auf einen neuen Investor, auch wenn das Börsenkenner für abwegig halten. In der „BÖrsenzeitung“ war gestern eine Anzeige erschienen. Vulkan-Kleinaktionäre wurden aufgefordert, ihre Anteile an einen mysteriösen Großaktionär zu verkaufen, der 25 Prozent der Vulkan-Anteile übernehmen wolle.

Der Bremer Senat appellierte gestern mit „großer Besorgnis“, den Konzern zu retten und die Arbeitsplätze zu sichern. Die Grünen nannten eine Reduzierung der Kapazitäten „unvermeidlich“. Der Senat habe aber kein Geld zur Modernisierung der Werften eingeplant.

Der Bremer CDU-Chef Bernd Neumann berichtete, die Europäische Union werde kein neues Beihilfe-Programm für die Werften gestatten. Erst müsse geklärt sein, wo die 850 Millionen Mark für die Ost-Werften geblieben seien. Der Vulkan dementierte indessen Berichte, wonach bei der EU in Brüssel schon ein Konkurs-Szenario in der Schublade liege. jof

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