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Mit F.F. ist's vorbei

■ Die einzige TV-Zeitschrift der DDR wird jetzt eingestellt

Die wichtigsten Programme hatte sie nie: Der Programmteil von F.F. dabei, der einzigen TV- Zeitschrift der DDR, war notorisch unbrauchbar, obwohl er jeden Tag zwei ganze Seiten für die beiden einzigen Sender hatte, die er bringen durfte: DDR1 und DDR2. Mit Kalenderbildern und Radiogeschichten hatte das dünne Heft einst anderthalb Millionen Leser. Die Programme aus dem Westen freilich mußte man sich mühsam von den softjazzunterspülten Programmtafeln auf dem Bildschirm abpinnen.

Nun ist es mit F.F. dabei, obwohl längst bunt und voller Programme, vorbei. Bei zuletzt um 500.000 Auflage und stagnierendem Anzeigengeschäft fand der Nürnberger Supplement-Verlag (rtv), eine Bertelsmann-Tochter, das Objekt keines Versuches mehr wert. Den letzten hatte man erst im vergangenen Herbst gestartet. Mit Ostalgie- Geschichten und einer spezifischen Mischung aus „Ehrlichkeit“, „Anständigkeit“ (keine Sexgeschichten!) und „Intelligenz“ wollte man Burdas boomendem Heimatblatt Super-Illu und der Ost-Neugründung Super-tv(Gong) Paroli bieten. Der verbannte Titelzusatz „dabei“ wurde wieder in den Kopf geholt, und der Slogan hieß nun: „Willkommen im Osten!“ „Nach 40 Jahren Sozialismus ist man einfach urlaubsreif“, buhlte der Verlag um Anzeigenkunden.

Die 24 redaktionellen Mitarbeiter (12 Festangestellte) sollen nicht so einfach in den Freizeitpark entlassen werden. Der Verlag, heißt es, bemüht sich um eine interne Lösung. Doch mit der Ostille verschwindet eine der letzten DDR- Publikumszeitschriften vom Markt. Zudem wirft das Ende ein trübes Licht auf das mit viel Trara gestartete Engagement von Gruner+Jahr in Ostdeutschland. Von dem bleiben jetzt nur noch die Zeitungsobjekte Berliner Zeitung und Kurier. Weil dem Mutterhaus als Käufer des „Berliner Verlags“, des DDR-Rests des einstigen Ullstein- Imperiums, der nötige Atem und zudem die Lust auf den neuen Markt im Osten fehlte, gab er nach und nach den Ost-Stern NBI/extra und das Frauenblatt Für dich auf. Das renommierte Magazin wie die Wochenpost wurden nach lustlosen Hamburger Management-Kapriolen schließlich an kleine Verleger weitergereicht.

Eine ähnliche Taktik hatte man auch bei F.F. angewandt. Nachdem vor drei Jahren eine finanzkräftige Positionierung im Westen gescheitert war, gab man die Zeitung an den hausnahen Supplement-Verlag weiter, der den imageschädigenden Job des Einstellens nun übernimmt. Einen letzten Dienst hat die verblichene F.F. noch vor sich: Sie soll Gruners leidende TV-Today retten. Den Ost-Abonnenten, die das West- Heft nun ungefragt kriegen, wird das mit einer F.F.-Beilage schmackhaft gemacht. Lutz Meier

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