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Prozeß mit Performance

■ Vier Antifaschisten wegen Widerstand und Sachbeschädigung angeklagt

Heute ist im Hamburger Landgericht der Auftakt für eine Reihe von Verhandlungen gegen vier Antifaschisten. Die hatten es gewagt, im vergangenen Mai die offizielle Gedenkfeier des Senats zur „Befreiung“ Hamburgs 1945 durch Schilder mit der Aufschrift „Deutsche Täter sind keine Opfer“ zu bereichern. Heute wird im Strafjustizgebäude am Sievekingplatz 3 (Raum 142) ab 11.15 Uhr die erste Anklage wegen „Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte“ und Sachbeschädigung verhandelt.

Die vier jungen Männer waren auf der Gedenkveranstaltung während der Rede seiner Hoheit Prinz Charles von „Ordnungskräften“ unsanft aus der Jubelmenge entfernt worden unter dem Hinweis, sie würden gegen das Hamburger Bannkreisgesetz verstoßen. Zwar wurde dieser Vorwurf inzwischen fallengelassen, dafür aber dient inzwischen ein im allgemeinen Gerangel abhandengekommener Knopf einer Polizeijackentasche als Beleg für den Widerstand und eine Sachbeschädigung der vier Schilderträger.

Nun sollen die Festgenommenen – laut richterlichem Strafbefehl – Geldstrafen in der Höhe von 30 bis 90 Tagessätzen für ihr schweres Vergehen bezahlen. Die Angeklagten hingegen wollen den Prozeß nutzen, um aufzuzeigen, was sich hinter ihrer Demo-Parole verbirgt. Der Prozeß an diesem Fastnachtdienstag soll zudem mit einer öffentlichen Performance unter „Anwesenheit“ von Prince Charles eingeleitet werden, die vor dem Justizgebäude um 10.45 beginnt. Wir sind gespannt, was der Prince of Wales zu den Vorfällen zu sagen hat. Marco Carini

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