: Ärzte gegen Abschiebung von Bosniern
Der Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes warnt eindringlich vor einer Rückführung der bosnischen Flüchtlinge aus Deutschland. Berichte über Folterungen, Mißhandlungen, Vergewaltigungen und andere Menschenrechtsverletzungen „sind ernst zu nehmen“, heißt es in einem gestern in Hamburg veröffentlichten Beschluß des Bundesverbandes.
Häufig seien mit den Verletzungen psychische Folgeerkrankungen wie Depressionen, Angstzustände und weitere schwerwiegende psychosomatische Störungen verbunden. Eine Rückführung der Flüchtlinge sei zu einem Zeitpunkt, in dem ihr Leben in ihrer Heimat unsicher sei, ärztlich nicht zu vertreten. Sie sollte in besonders schweren Fällen erst dann erfolgen, wenn die Gefahr einer erneuten Traumatisierung nicht mehr gegeben sei.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen