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Werft-Chef angeklagt

■ Schwarz: Beamter bekam Honorare

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat gegen den Chef der Vegesacker Vulkan-Werft, Werner Schwarz, und den Geschäftsführer der Neuen Jade Werft in Wilhelmshaven Anklage erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, einem Regierungsdirektor des Koblenzer Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung Vorteile gewährt zu haben. Es geht um eine Zahlung von 40.000 Mark. Das teilte Schwarz selbst mit. Die Staatsanwaltschaft will am Montag die Anklage veröffentlichen. Das Landgericht Koblenz hat noch nicht über die Zulassung zur Hauptversammlung entschieden.

Nach den Ermittlungen der Staatsanwälte soll der Beamte als Gegenleistung Einfluß genommen haben als es darum ging, den Vulkan am Bau der Fregatten-Baureihe F 123 durch ein Konsortium anderer Werften zu beteiligen.

Schwarz stellt nun seine Version dar: Ein Mitwirken des Vulkan sei politisch gewünscht gewesen. Allerdings hätte die Vulkan-Werft durch diesen Auftrag Verluste eingefahren, schreibt Schwarz. So habe er sich an den Beamten gewandt. Dieser habe die Risiken für den Vulkan beurteilen sollen. Er, Schwarz, habe kein Interesse an dem Bau der F 123-Schiffe gehabt, sondern habe mit Hilfe des Beamten verhindern wollen, von den Konsorten zu einem verlustbringenden Abschluß gezwungen zu werden.

Denselben Beamten habe er seinem Kollegen von der Jadewerft als Gutachter vermittelt. Der Beamte habe als „Experte für nationale Verträge“ für 40.000 Mark erfolgreich juristischen Beistand in einem Streit mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau um eine Werftenhilfe geleistet. Die Höhe dieser Hilfe war laut Schwarz umstritten, weil der Bau eines Feuerlöschschleppers für das Scheichtum Kuwait wegen des Golfkrieges hatte gestoppt werden müssen. jof

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