: High-Tech und Nostalgie
■ Neues auf der Osterwiese: Mit der Bratwurst ins Manhattan-Inferno, Dschungel-Abenteuer und lebendige Mäuse.
Freitag abend ist es wieder soweit: Mit einer Mischung aus High-Tech und Nostalgie sowie etlichen kulinarischen Angeboten wollen 170 SchaustellerInnen die BremerInnen auf die Osterwiese locken. Einige Neuheiten sind im Angebot: „Manhattan Inferno II“ nennt sich der größte transportable Action-Center der Welt. Wer Bedarf an Katastrophen hat, kann hier Erdbeben, Orkane und Feuerstürme erleben. Durch Simulation sollen die Sinne so verwirrt werden, daß man meint, auf den Kopf gestellt zu werden oder in einem Fahrstuhl in die Tiefe zu rauschen.
Simuliert wird auch Natur: „Das Omen“ verspricht ein Dschungelabenteuer mit Hängebrücken und Bergschächten im Stil von Indiana Jones – auf den „Dynamictrip“ werden die Fans virtueller Erlebniswelten jedoch verzichten müssen: Die TÜV-Abnahme ist kurzfristig gescheitert. Dafür gibt es, zum ersten Mal nach langer Zeit, eine konventionelle Geisterbahn namens „Geistergrotte“.
„Im Vergleich zum Freimarkt wollen wir mit der Osterwiese gerade auch Familien ansprechen,“ sagt Wolfgang Ahrens, der städtische Marktmeister. Extra für die Kids soll es daher etwas neues geben: Eine „Mäusestadt“ mit lebendigen Mäusen als EinwohnerInnen.
Fester Bestandteil des Programms ist außerdem wieder der Bummel mit Behinderten über die Osterwiese, zu dem die SchaustellerInnen einladen. Diese Einladung hat eine lange Tradition: „1947 luden die SchaustellerInnen zum ersten Mal Waisenkinder zu einem Kakao ein, den die Alliierten gespendet hatten“, berichtet Bernhard Keese, Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Schausteller. Mehr Menschen als in das Weserstadion passen, seien seither dieser Einladung gefolgt.
Die Messehallen, mit deren Bau nach Abriß der Eislaufhalle und der Hallen 4 und 5 in diesem Jahr begonnen werden soll, werden auch in Zukunft das Bild der Osterwiese nicht verändern, versichert Ahrens. Mehr Sorgen bereitet ihm dagegen der Freimarkt, der mit 108.000 Quadratmetern mehr als doppelt so groß ist wie die beschauliche Osterwiese: „Quantitatives Abspecken ist angesagt, der Freimarkt wird eine völlig andere Struktur haben als bisher.“ Engpässe könnte es höchstens in diesem Jahr geben, wenn der Freimarkt in die Bauzeit fällt.
Osterwiese auf der Bürgerweide, 29. März bis 14. April, tägl. 13.00 bis 23.00 Uhr, freitags und sonnabends bis 24.00 Uhr, Karfreitag geschlossen.
OM
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