■ Wiedereröffnung oder Neugründung?: Protest vom Asta
„Geschichte ist immer Geschichte der Herrschenden“ schreibt der Asta der TU und kontert deshalb zum Jubiläum mit Geschichtsschreibung von unten.
Aktueller Anlaß der Aufmüpfigen: TU-Präsident Schumann hatte in Einladungskarten zur 50-Jahr-Feier von einer „Wiedereröffnung“ der TU im Jahre 1946 gesprochen. Es sei aber eine Neugründung gewesen, sagt Florian Böhm von der Asta-Jubiläumszeitung TU- Interna. Mit dem Begriff „Wiedereröffnung“ betreibe der Unipräsident Geschichtsfälschung, weil 1946 bewußt mit der Tradition der Vorgängerin „Technische Hochschule Charlottenburg“ gebrochen werden sollte. Die TU war geplant als Neugründung ohne Bezug zu einer Hochschule, die eine Forschungsstätte für Hitlers Kriegstechnik gewesen war.
Heute um 15 Uhr findet ein Festakt im Audimax der Hochschule statt, der Asta ruft zur Teilnahme auf. Dort wird neben „Wiedereröffnungs“- Schumann auch Eberhard Diepgen seine Schalmeien auf die Hochschule anstimmen. Eher mißmutig werden die Herren wohl der Rede von Asta- Chefin Antje Ziebell lauschen. Sie will die regierende Prominenz nämlich für das „Ermächtigungsgesetz“ rügen, nach dem nicht die Hochschulen über die Schließung von Studiengängen entscheiden dürfen, sondern der Senat. Auch Bestrebungen, die Geisteswissenschaften aus der Universität herauszudrängen, verstoßen nach Meinung des Asta gegen den Gründungsauftrag der TU. Markus Grill
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